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"Ich konnte mein Hobby zum Beruf machen, das ist nicht alltäglich"

ZISCH-INTERVIEW mit Simon Danner, dem Kapitän des EHC Freiburg, über schwierige Gegner, Eishockeyspiele ohne Zuschauer und lange Fahrten im Mannschaftsbus.  

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Simon Danner   | Foto: Achim Keller
Simon Danner Foto: Achim Keller

Zisch-Reporter Mike Steiger aus der Klasse 4 der Spielwegschule in Münstertal hat Simon Danner interviewt. Danner ist der Kapitän des EHC Freiburg und ein waschechter Freiburger.

Zisch: Was hat man als Kapitän zu tun?
Danner: Man muss dem Trainer helfen und Informationen weiterleiten. Außerdem habe ich Aufgaben in der Geschäftsstelle, und wenn die Spieler Fragen haben, kommen sie zu mir. Auf dem Eis muss ich führend vorangehen und auch oft mit dem Schiedsrichter sprechen.
Zisch: Gibt es Ärger, wenn Sie mal verloren haben?
Danner: Es kommt darauf an. Man kann immer verlieren, die Frage ist nur wie. Es gibt Spiele, da ist man dominant und spielt gut, schießt aber kein Tor. Dann kann der Trainer auch nicht sauer sein. Es gibt aber auch Spiele, da sind wir einfach schlecht. Dann wird der Trainer schon sauer.
Zisch: Gibt es eine Mannschaft, gegen die Sie häufig verlieren?
Danner: Ja, es gibt immer Gegner, gegen die man nicht so gerne spielt. In dieser Saison sind es die Kasseler Huskies, gegen die wir Probleme haben. Nicht, dass wir da schlecht spielen, die sind einfach richtig gut. Manchmal gibt es auch Mannschaften, die ein anderes System spielen, das uns nicht wirklich liegt.
Zisch: Wie ist der Alltag in Corona-Zeiten als Eishockeyspieler?
Danner: Grundsätzlich ist unser Alltag im Moment relativ normal. Wir können ja trotzdem jeden Tag trainieren und sehen auch jeden Tag unsere Mitspieler. Wir haben aber auch tägliche Kontrollen. Zum Beispiel müssen wir jeden Tag Fieber messen und haben auch Corona-Tests. Der größte Unterschied ist aber natürlich, dass wir keine Zuschauer in der Halle haben. Das ist auf jeden Fall ein großes Minus. Aber unterm Strich sind wir einfach froh, dass wir trotzdem spielen dürfen.
Zisch: Wie ist das Training beim EHC?
Danner: Es kommt immer darauf an, wie man spielt. Jetzt haben wir neun Spiele hintereinander gewonnen, beziehungsweise elf Spiele hintereinander gepunktet. Da ist die Stimmung natürlich sehr gut, dementsprechend ist auch das Training gut. Das wäre natürlich anders, wenn wir nicht so gut spielen würden, dann wäre das Training auch noch intensiver, und die Laune der Spieler wäre auch nicht so prickelnd. Es ist also immer davon abhängig, wie die Leistung der ganzen Mannschaft ist.
Zisch: Was machen Sie im Sommer?
Danner: Nach der Saison erholen wir uns erst ein bisschen und haben ein paar Wochen Pause. Dann geht es auch gleich schon wieder los mit dem Sommertraining. Da trainieren wir viel mehr, als im Winter, weil wir da die Grundlage für die Saison schaffen. Morgens sind wir jeden Tag drei Stunden im Fitnessstudio und machen zusätzlich noch eine Stunde Konditionstraining.
Zisch: Ist Eishockey so gefährlich, wie es aussieht?
Danner: Ein kleines Risiko ist immer mit dabei und man muss immer ein bisschen aufpassen, aber man verletzt sich ja auch in anderen Sportarten. Ich glaube, im Fußball ist die Verletzungsgefahr sogar noch höher, was die Sprunggelenke und Knie angeht. Wenn man daran denkt, dass man sich nicht verletzten darf, dann passiert es meistens. Von daher darf man gar nicht so darüber nachdenken. Wenn man im Sommer gut trainiert und Fitness aufbaut, dann minimiert man auch die Verletzungsgefahr.
Zisch: Ist es nicht langweilig für Sie, immer so lange im Bus zu Spielen zu fahren?
Danner: Es gibt schon lange Fahrten, bei denen wir zehn Stunden im Bus sitzen. Da wird dann aber geschlafen oder wir gucken Filme. Manche Spieler spielen auch gerne miteinander Karten auf der Heimfahrt. Also, wirklich langweilig wird es nicht, aber so eine lange Auswärtsfahrt zehrt schon.
Zisch: Was gefällt Ihnen am Eishockey am meisten?
Danner: Am besten gefällt mir das Zusammensein mit den Mitspielern und das Leben in der Kabine. Natürlich aber auch das Spielen vor den eigenen Fans. Es ist natürlich mega, wenn da knapp 3000 Fans in der Halle sind und dir zujubeln. Wenn man gewinnt und man mit den Fans feiern kann, macht es natürlich am meisten Spaß. Schon als ich klein war, war es immer mein Traum, Profi zu werden, und ich konnte mein Hobby zum Beruf machen. Das ist ja nicht alltäglich.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 26. März 2021: PDF-Version herunterladen

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