Zischup-Interview mit Flüchtling aus Syrien
"Ich habe viele Ideen mitgebracht"
Ismael (Name geändert) kommt aus Syrien. Zischup-Reporterin Sarah Schröppel befragte ihn zu seiner Flucht und und zu seinem früheren Leben in Aleppo. Schröppel ist Schülerin der Klasse 8c der Staudinger Gesamtschule.
Sarah Schröppel, Klasse 8c, Staudinger-Gesamtschule & Freiburg
Di, 12. Mai 2015, 18:02 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Wie ist Ihr neues Leben in Deutschland?
Ismael: Ich bin in Deutschland ein glücklicher Mann, es geht mir gut, ich bin gesund und glücklich.
Zischup: Was hat sich verändert?
Ismael: Es gibt in Deutschland eine andere Kultur. Ich komme aus Syrien, dort gibt es auch unterschiedliche Kulturen, überwiegend islamisch, das ist ganz anders, nicht schlechter oder besser. Zum Beispiel haben es Frauen in meinem Land schwerer. Frauen und auch Männer haben hier viel mehr Freiheiten, das finde ich gut.
Zischup: Was fehlt Ihnen aus Syrien?
Ismael: Vieles, erstens meine Eltern, vor allem, weil meine Mutter sehr krank ist. Ich vermisse meine Eltern sehr. Ich komme aus Aleppo und ich vermisse meine Stadt.
Zischup: Wie sind Sie nach Deutschland gekommen?
Ismael: Ich ging zuerst in die Türkei, dann bin ich mit dem Schiff weiter nach Griechenland, dann kam ich nach Deutschland.
Zischup: Was durften Sie mitnehmen?
Ismael: Ich habe meine Ideen mitgenommen, ich konnte sonst leider nichts mitnehmen, außer meine Bağlama. Das ist ein Musikinstrument, das der Gitarre ähnelt. Aber ich habe viele Ideen. Ich habe in Syrien an der Universität Wirtschaft studiert, wenn ich Deutsch lerne, kann ich vielleicht für Deutschland und für mein Land etwas Gutes tun.
Zischup: Welchen Beruf möchten Sie hier in Deutschland ausüben?
Ismael: Als ich noch in Syrien war, war ich berufstätig. Mein Vater hatte eine kleine Firma, die Kleidung herstellte. In Deutschland kenne ich mich noch nicht gut aus und ich spreche die Sprache kaum, deswegen ist es schwierig. Vielleicht finde ich, wenn ich gut genug Deutsch spreche, einen Beruf, der mit Kleidung zu tun hat oder etwas anderes.
Zischup: Haben Sie Geschwister und sind diese auch hier in Deutschland oder noch in Syrien?
Ismael: Ich habe elf Geschwister, eine Schwester lebt in Stuttgart und ein Bruder lebt in Freiburg. Die anderen sind alle in Syrien, leider.
Zischup: Sind die Menschen hier in Deutschland nett zu Ihnen?
Ismael: Die Menschen, speziell in Freiburg, sind sehr nett zu uns, das ist meine Meinung. Sehr, sehr nett, vielen Dank an Deutschland und an die Menschen. Ich liebe Freiburg.
Zischup: Welche Religion ist Ihnen wichtig? Was haben Sie selbst für eine Religion?
Ismael: Ich bin Kurde, in Syrien gibt es Araber und Kurden, viele sind Moslems. Meine Religion ist das Jesidentum.
Zischup: Was ist da der Unterschied?
Ismael: Da gibt es viele, ich selbst bin leider nicht sehr gläubig, aber ich denke es gibt viele Unterschiede. Die Sonne ist zum Beispiel in meiner Religion sehr wichtig.
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