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Husch, husch ins Körbchen

Der Strandkorb ist mehr als nur ein Sitz – er ist Sonnenschirm, Windschutz und Kuschelecke in einem.  

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Zu viel Sonne, zu viel Wind, manchmal sogar ein wenig Regen – wer den ganzen Tag am Strand verbringt, kriegt richtig viel mit vom Wetter. Da ist es gut, wenn man sich ab und zu ein bisschen verstecken kann vor den heißen Sonnenstrahlen oder der steifen Brise, die manchmal an Nord- oder Ostsee weht. Am besten geht das in einem Strandkorb. Und davon gibt es jede Menge – aber nur an den deutschen Stränden.

Schon vor mehr als 400 Jahren kannten die Menschen sogenannte überdeckte Stühle. Das waren Stühle, die eine sehr hohe Rückenlehne hatten. Diese war an den Seiten nach vorn gebogen. Das sah ein bisschen albern aus, hatte aber einen guten Grund: In den kalten Wohnräumen damals schützten diese Lehnen gut vor der Zugluft. Deshalb waren später auch die Menschen, die in den Schlössern von Schottland, Irland oder England wohnten, große Fans dieser Stühle. Man konnte es sich darin gemütlich machen und es war nicht ganz so kalt.

Wie aber kommt so ein Stuhl an den Strand? Bekannt ist die Geschichte des Korbmachermeisters Wilhelm Bartelmann aus Rostock. Den bat im Frühjahr 1882 die ältere Dame Elfriede von Maltzahn, ihr einen Stuhl für den Strand zu bauen. Sie war im Sommerurlaub in Warnemünde und wollte gerne das Meer genießen, obwohl sie recht krank war. Bartelmann erfand speziell für sie einen Strandkorb. Er baute ein Gestell aus Rohren, flocht Weidenfasern drum herum und spannte einen grauen Stoff drüber. Da staunten die Warnemünder, als er das Ding am 15. Juni 1882 dort an den Strand stellte.

Die ersten Strandkörbe hatten jeweils nur Platz für eine Person. Schnell wurden danach die Doppelsitzer erfunden. Diese Möbel sind nicht nur praktisch, sondern auch bequem: Man kann sich reinlegen, es gibt extra Stützen für die Füße und kleine ausklappbare Seitentischchen. Und die Frau von Wilhelm Bartelmann hatte eine prima Idee: Sie hat Strandkörbe an Urlauber vermietet und damit eine ganze Menge Geld verdient. So ist es bis heute: Wer Ferien an der deutschen Ost- oder Nordsee macht, kann sich einen Strandkorb mieten. Das ist viel günstiger, als wenn jeder seinen eigenen Strandkorb kaufen würde: Die 80 Kilogramm schweren Möbel kosten 700 Euro oder mehr. Damit sich niemand einfach so in den gemieteten Strandkorb lümmelt, kann er abgeschlossen werden. Das geht mit einem speziellen Holzgitter, das vor den Sitzbereich geklemmt wird.

Bis so ein Strandkorb fertig ist, haben eine Menge Leute an ihm gearbeitet: Korbmacher, Tischler, Schlosser, Polsterer, Näher. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass das Oberteil – die Haube – nach vorne und hinten geklappt werden kann, je nachdem, wie viel Sonne man im Gesicht haben möchte. Das schöne Flechtmuster stammt nicht von einer Maschine, sondern von Flechtern. Die verflechten in Handarbeit 500 Meter Kunststofffaser pro Strandkorb. Die Faser ist 15 Millimeter breit und 1,5 Millimeter dick. Und wetterfest: So können Sturm und Regen dem Strandkorb nichts anhaben.

Übrigens: Wer genau hinschaut, kann am Strandkorb erkennen, an welchem Meer er sich befindet. An der Nordsee sind die Seitenteile des Strandkorbes nämlich rechteckig, an der Ostsee (Foto oben) sind sie geschwungen.

Ressort: Neues für Kinder

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