Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2019 II

"Hilfe, er hat eine Sonnenallergie!"

Von Sophie Thoma, Klasse 4b, Hebelschule, Rheinfelden-Nollingen  

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Lia wartete gespannt auf Ihre Verwandtschaft, sie hatte nämlich Geburtstag. Endlich klingelte es an der Tür. Lia riss sofort die Tür auf und jubelte voller Freude: "Hallo, Oma Eva, endlich bist du da!" Dann übergab die Oma Lia ihr Geschenk. Es war klein und schwer, was konnte es nur sein? Als sie das Papier vorsichtig aufriss, jubelt sie: "Es ist das Tintenfass mit der schwarzen Feder von Uropa, das ich mir so sehnlichst gewünscht habe!" "Ja, das ist wirklich magisch!", bestätigte die Oma lachend.

Schnell rannte sie mit ihrem Geschenk die Treppen zu ihrem Zimmer hoch. Sie wollte es schon immer genau untersuchen und recherchieren, wo es herkam. Sie gab die Buchstaben in einer fremden Sprache, die am Boden des Tintenfasses waren, im Internet ein. So erfuhr sie, dass das Tintenfass sehr alt war und aus Indien kam, genauer gesagt aus Bombay. Sie lief zum Schreibtisch und zog ein weißes Blatt Papier aus der Schublade. Dann füllte sie Tinte, die sie sich bereits von ihrem Taschengeld gekauft hatte, in das Fläschchen. Lia fing an, einen Drachen zu malen, der ihr gerade in den Sinn gekommen war. Dazu eine Sonne, die hell leuchtete. Der Drache sollte eigentlich Feuer spucken, doch aus Versehen verlief die Tinte und verschmierte den Mund des Drachens. Lia dachte: "Das ist eigentlich ganz cool, das sieht aus, als ob der Drache Tinte spucken würde."

Lia legte sich danach in ihr Bett und stellte sich vor, dass der Drache real wäre. Allmählich schlief sie ein und fing an zu träumen. Sie wachte in einem kleinen Häuschen auf und beschloss hinaus zu gehen. Sie erschrak, sie war umgeben von Dschungel. Wie konnte das sein? Konnte sie in Indien sein? In einem Busch raschelte es und es kam ein kleiner grüner Drache heraus. Lia war stumm, doch der Drache sagte: "Keine Angst, ich tue dir nichts. Ich heiße Niko und bin ein Tintendrache." Lia stotterte: "Ich h-heiße Lli-i-ia."

Der Drache, der in der Sonne stand, fing plötzlich fürchterlich an zu husten und bekam einen roten Ausschlag. Lia hatte einen Verdacht und fragte nach: "Hast du vielleicht eine Sonnenallergie?" Als jedoch Niko antworten wollte, lief nur Tinte aus seinem Mund. Hüstelnd antwortete Niko: "Entschuldigung Lia, ja, ich habe eine schreckliche Sonnenallergie. Wenn ich in die Sonne gehe, bekomme ich Ausschlag und spucke Tinte." Lia fragte nach, ob man dagegen nichts tun konnte, aber Niko antwortete: "Man kann die Sonnenallergie mit einer Heilsalbe wegbekommen, aber es ist sehr schwer. Ich habe das alleine nie geschafft. Man braucht die Sonnen- und die Mondblume." Lia rätselte: "Wahrscheinlich findet man die Mondblume bei Nacht und die Sonnenblume bei Tag." "Das ist schon richtig", bestätigte der Drache, "aber man muss sie gleichzeitig pflücken, also bei Sonnenaufgang oder Untergang. Das Problem ist, dass sie an einem Teich auf einer Wiese wachsen, über den der mächtige Zauberelefant Zafir wacht." "Zusammen werden wir es schaffen", sagte Lia und sie gingen los.

Niko rannte voraus und Lia folgte ihm durch den Dschungel. Nach ein paar Kilometern gelangten sie an eine Wüste. "Die kann ich wegen meiner Allergie nicht bei Tag durchqueren, wir müssen auf die Nacht warten", sagte Niko und erklärte: "Mitten drin ist eine Oase und auf der Wiese neben dem Teich wachsen die Blumen."

Sie warteten, bis es dunkel wurde, und marschierten die ganze Nacht, bis sie plötzlich auf einen kleinen Streifen Wiese und Palmen stießen. Um einem kleinen See wuchsen gelbe und dunkelblaue Blumen. "Sind das die Blumen, nach denen wir suchen?", fragte Lia. "Ja", sagte Niko. "Wir müssen sie schnell pflücken, die Sonne geht schon auf."

Sie fingen gerade an, die ersten Blumen zu sammeln, da erschien ein großer lilafarbener Elefant hinter den Palmen, der goldenen Schmuck um den ganzen Körper trug. Er packte Niko mit seinem gewaltigen Rüssel und Niko verwandelte sich umgehend in Stein. "Jetzt habe ich dich, elender Blumenmörder", brummte Zafir. "Nie wieder versuchst du, meine Wiese zu zerstören!" Er kümmerte sich nicht weiter um Lia und stampfte davon. Lia fing fürchterlich an zu weinen und sie umarmte Niko. Doch ihre Tränen tropften auf den Steinkörper und die Tinte auf dem Stein fing an zu verlaufen. Langsam bewegte sich Niko wieder und erwachte. "Danke Lia, Tinte darf nicht trocken werden. Du hast mich gerettet", sagte Niko. "Aber nun schnell, wir mischen die Zutaten", antwortete Lia. Sie vermischten die gelben und blauen Blumen mit der Tinte von Niko. Dabei entstand eine grüne Creme.

Niko schmierte sich die Creme über den ganzen Körper, und als die Sonne aufging, passierte rein gar nichts. Niko hustete nicht und bekam auch keinen Ausschlag. Als Dank für ihre Hilfe übergab der Drache Lia eine kleine Goldmünze und verschwand.

Lia öffnete die Augen. Sie lag wieder in ihrem Bett und dachte, dass alles nur ein Traum gewesen war. Bis sie die Goldmünze aus dem Traum auf ihrem Kopfkissen sah ...

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