Köln

Im Restaurant "Laden Ein" wechselt das Küchenteam alle zwei Wochen

Einmal Restaurantchef sein: In einem Kölner Lokal wechseln alle zwei Wochen das Küchenteam und die Speisekarte. Köche ohne eigenes Restaurant können bei dem Sharing-Konzept testen, wie ihre Produkte bei den Gästen ankommen.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Antonio Buntenkötter (links) im „Laden Ein“   | Foto: dpa
Antonio Buntenkötter (links) im „Laden Ein“ Foto: dpa
Antonio Buntenkötter steht hinter der Theke und schnippelt Gemüse. Auf der Mittagskarte stehen "Curry Laksa" und "Satay Chicken". Noch vor anderthalb Wochen boten Köche aus Berlin hier Maismehlfladen an. Und in wenigen Tagen wird Buntenkötter seine Sachen packen, alles ausräumen und den Platz frei machen für Bio-Burger aus Thüringen. Das "Bäumchen wechsel dich" gehört zum Konzept des "Laden Ein".

"Die Idee ist, dass vor allem junge Köche ausprobieren können, wie es ist, ein Restaurant zu führen", erklärt Geschäftsführer Till Riekenbrauk. Viele der Kurzzeit-Köche kommen aus dem Street-Food-Bereich und kochen vorwiegend auf Festivals. "Der Schritt vom Festival zum eigenen Restaurant ist riesig. Wer überlegt, das zu machen, kann hier eine Zwischenstation einlegen", sagt der 30-Jährige, der mit zwei Geschäftspartnern seit Jahren Street-Food-Festivals organisiert. Unter den temporären Mietern seien aber auch etablierte Gastronomen, die neue Konzepte erproben wollen.

Sogenannte Pop-Up-Restaurants, die für eine kurze Zeit plötzlich irgendwo aufmachen und dann wieder verschwinden – etwa in leerstehenden Fabrikhallen oder Ladenlokalen – sind seit einigen Jahren in Großstädten in Mode. Ein stationäres Pop-Up-Restaurant wie in Köln ist beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) bislang aber nicht bekannt. "In der Gastronomie gibt es immer wieder neue Formen, die statistisch noch nicht erfasst sind", sagt eine Sprecherin des Bundesverbands. "Man muss als Gastronom heutzutage versuchen, den Gästen etwas Überraschendes anzubieten. Neben der Qualität kommt es auch auf die Inszenierung des Essens an."

Wer im "Laden Ein" kochen will, müsse einen detaillierten Plan vorlegen, erklärt Riekenbrauk. "Wir lassen uns vorher zum Beispiel die kompletten Zutatenlisten und die Kalkulation zeigen." Die Speisen müssten von Anfang an in guter Qualität und zügigem Tempo geliefert werden. Damit das klappt, umfasse die Speisekarte nur wenige Gerichte. An den ersten zwei Tagen steht den Gastro-Neulingen ein erfahrener Koch zur Seite, der ihnen Tipps gibt.

"Das ganze muss sicherlich professionell begleitet werden, damit es funktioniert", meint auch Markus Zeller, Professor für Systemgastronomie an der Hochschule Heilbronn. Wie wirtschaftlich ein solches Konzept auf Dauer sein könne, werde sich zeigen. "Die größte Herausforderung ist wahrscheinlich die Übergabe von einem Projekt zum anderen." Der Austausch der gesamten Warenbestände sowie die schnelle Umstellung am Herd und im Service sei sehr schwierig. "Da brauchen auch die Gäste in gewissem Umfang Verständnis dafür, dass manche Abläufe vielleicht nicht perfekt sind."

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel