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Heilende Hände

Morgen, am Dreikönigstag, ziehen wieder die Sternsinger von Tür zu Tür.  

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Heller Stern in dunkler Nacht" singen etwa 20 Mädchen und Jungen im Saal der Katholischen Pfarrgemeinde in Gündlingen. Diakon Markus Wiedemann begleitet die Neun- bis Zwölfjährigen auf der Gitarre und hilft mit sicherer Stimme nach, wenn es mit dem Text noch ein wenig hapert. Morgen, am Dreikönigstag, wollen Ann-Kathrin, Lisa, Laura, Carmen, Lilian, Julia, Marco, Philipp und all` die anderen Kids nicht nur den morgendlichen Gottesdienst in dem Breisacher Stadtteil mitgestalten, sondern auch von Haus zu Haus ziehen.

Als Sternsinger werden sie einen ganzen Tag lang in Gündlingen und Hochstetten unterwegs sein, ihr Sprüchlein von Kaspar, Melchior und Balthasar aufsagen, singen, mit Kreide "C + M + B" ("Christus mansionem benedicat" oder zu Deutsch "Christus segne dieses Haus") auf die Türen schreiben und für Kinder in Not sammeln. In diesem Jahr soll das Geld nach China fließen.

Die Gündlinger Schülerinnen und Schüler gehören zu den rund eine halbe Million Sternsingern in Deutschland, die unter dem Titel "Heilende Hände, damit Kinder heute leben können" bei den Menschen anklopfen und um eine Gabe bitten. Die Aktion soll zeigen, dass Hände etwas bewirken können.

Eine Million Sternsingerhände sammeln beim Dreikönigssingen für die Kinder in der Dritten Welt, denen es nicht so gut geht wie den Kindern hier. Sie können nicht spielen und nicht in die Schule gehen. Sie müssen oft schwer arbeiten, um selbst zu überleben oder ihren Familien zu helfen. "Hände" sind dann auch ein wichtiges Thema im Vorbereitungsunterricht bei Markus Wiedemann. Auf einem Papier werden die guten Dinge, die Hände tun können, aufgeschrieben. Auf das andere kommen die schlechten. "Essen, beten, heilen, teilen, schenken, streicheln, bauen, spielen . . .", den Kindern fällt jede Menge ein. Auch als es um die negativen Handlungen geht, sind sie um keine Antwort verlegen: "Schlagen, prügeln, töten, kneifen . . ."

China ist 15-mal so groß wie Deutschland

Wo China denn liegt, will Wiedemann wissen. Auf einer großen Weltkarte an der Wand sucht Philipp Asien. Ob in China viele Kinder leben, wollen manche in der Runde wissen. "Da China mindestens 15-mal so groß ist wie Deutschland," sagt Wiedemann, "könnt ihr euch das doch vorstellen."

Die Gündlinger Sternsinger nehmen wie die anderen auch freiwillig am Dreikönigssingen teil. Einige sind Ministranten, andere haben sich eigens für diese Aktion zusammengefunden. Mindestens die Hälfte der Mädchen und Jungen haben schon Erfahrung in früheren Jahren gesammelt.

Ann-Kathrin beispielsweise, mit 12 die Älteste in der Gruppe, ist schon im sechsten Jahr dabei. Markus Wiedemann bildet vier Teams und lässt schon einmal probieren, welches Gewand und welche Krone wem passen könnte. Zum Abschluss wird noch einmal ein Lied angestimmt. Die Gitarre gibt die Melodie vor.

Ulrike Ehrlacher-Dörfler

Ressort: Zisch

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