Hartmann-Müller vor Narrengericht

Am 1. März um 11.11 Uhr ist die Verhandlung des Narrengerichts in Tiengen. Die CDU-Landtagsabgeordnete hofft auf Freispruch. Justizministerin Marion Gentges und Bernd Müller sollen es richten.  

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2024 landete Peter Kaiser nach seiner Verurteilung auf dem Folterrad, am 1. März droht Sabine Hartmann-Müller das gleiche Schicksal. Foto:  Ursula Freudig
Sabine Hartmann-Müller will am Fasnachtssamstag, 1. März, die Justiz mit ihren eigenen Waffen schlagen. Die CDU-Landtagsabgeordnete ist die Delinquentin 2025 und muss sich vor dem Hochnotpeinlichen Malefiznarrengericht zu Düenge behaupten.

Fürsprecher Bernd Müller und auch Landesjustizministerin Marion Gentges werden die Verteidigung von Hartmann-Müller übernehmen. "Dann habt ihr gar nichts mehr zu sagen und mir kann gar nichts passieren", sagt Hartmann-Müller selbstbewusst und siegessicher. "Dann können wir uns auf einen historischen Freispruch freuen", frohlockt der Verteidiger, während Richter Klaus-Dieter Ritz und Ankläger Klaus Danner kurz um Fassung ringen müssen. Doch dann weiß der Ankläger Rat: "Ich kenne den Fahrer gut, er soll die Ministerin einfach woanders hinbringen."

Und wenn das nicht klappt? "Dann muss sie mitangeklagt werden und wir können gleich zwei aufs Folterrad spannen", fordert Danner.

Die kleinen Scharmützel beim Pressegespräch lassen erahnen, dass sich die Besucher am 1. März, 11.11 Uhr, vor dem Storchenturm auf ein Spektakel freuen dürfen. Narrenbolisei Oliver Stanik musste nicht lange suchen, um genügend Vergehen für die Anklageschrift zu finden. "Sie schwimmt gerne im uns heiligen Rhein – jedoch ausschließlich mit der Strömung. Dies wohl, um schnellstmöglich ihre anvisierten politischen Ziele zu erreichen", berichtet Ankläger Klaus Danner vorwurfsvoll. Zudem habe sich Sabine Hartmann-Müller als "sehr behäbiges, träges und mutloses Mitglied des Verkehrsausschusses" nicht genügend für den Ausbau und die Elektrifizierung der miserabelsten Bummelbahnstrecke Deutschlands (der Hochrheinbahn) eingesetzt. Lobend erwähnte Danner zwar den Einsatz gegen die Schweizer Landnahme, befürchtet aber, dass sie damit egoistische Ziele verfolge und sich nur ein bleibendes Denkmal setzen wolle. "Mehr noch: Sie will sich selbstherrlich zur Patronin und Schutzherrin des Schwyzertags erheben."

Die Politikerin aus Rheinfelden wehrt die Vorwürfe allesamt als haltlos ab. "Sabine ist unschuldig", ist auch Fürsprecher Bernd Müller überzeugt. Als Klaus Danner der Politikerin am Telefon die Anklage eröffnete, weilte sie mit der CDU-Landtagsdelegation gerade im Vatikan. "Ich fühle mich also auch seelisch gestärkt, der Anklage entgegenzutreten. "Im Falle einer Verurteilung ketten die Henker unter der Leitung von Rolf Krämer die Landtagsabgeordnete an das Folterrad. Zudem muss sie das Gericht zum Delinquenten-Essen einladen und erhält noch eine individuelle Strafe obendrauf. Narrenrichter Klaus-Dieter Ritz war wichtig, anzumerken: Hinter der Anklage der CDU-Landtagsabgeordneten stecke kein Wahlkampf: "Wir sind zwar nicht objektiv und nicht unvoreingenommen, aber wir sind nicht politisch." Die Angeklagte sei bereits im Herbst gefallen und somit vor dem Aus der Ampel-Koalition.

Termin: Das Hochnotpeinliche Malefiz Narrengericht zu Düenge der Bürger- und Narrenzunft Tiengen, tagt am Samstag, 1. März, um 11.11 Uhr beim Storchenturm.

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