Betriebsübergaben
Handwerk: Bürokratie schreckt Nachfolger ab
Der Generalsekretär des Branchenverbands ZDH sieht "Angst vor Formularen" als ein zentrales Hemmnis bei der Suche nach Nachfolgern für Betriebe.
dpa
Do, 6. Mär 2025, 12:42 Uhr
Wirtschaft
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
München (dpa) - Das deutsche Handwerk beklagt einen Mangel an Nachfolgern für Betriebe. Viele eigentlich solvente Unternehmen würden deswegen geschlossen, sagt der Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Holger Schwannecke. Viele Meister hätten inzwischen kein Interesse mehr, sich selbstständig zu machen, auch weil sie die damit verbundene Bürokratie vermeiden wollten.
"Es ist für uns ein dramatisches Signal, wenn wir keinen Unternehmernachwuchs bekommen", betont Schwannecke. "Sie sagen "wir haben Angst vor Formularen"", weil sie sich den inzwischen existierenden Dokumentationspflichten nicht gewachsen fühlten.
Daneben belasteten steigende Kosten das Handwerk. Dabei steht das Handwerk durchaus vor einem Umbruch. Etwa 125.000 Betriebe bräuchten in den kommenden fünf Jahren einen Nachfolger an der Spitze, heißt es vom ZDH.
Hoffnung auf das zweite Halbjahr
Insgesamt beschreibt Schwannecke die aktuelle Lage im Handwerk nicht rosig. Der Ausblick für das erste Halbjahr sei sehr zurückhaltend. Allerdings gebe es Hoffnung, dass man im zweiten Halbjahr ein Stück weit aus dem Tal herauskomme. Dafür sei allerdings auch die Unterstützung der künftigen Bundesregierung nötig, sagte Schwannecke.
Die Überlegungen von CDU und SPD zu einem Sondervermögen begrüßte der ZDH-Generalsekretär. Dies zeige, dass der Ernst der Lage erkannt und die Verantwortung angenommen werde. Zu den Forderungen des Handwerks an die künftige Regierung gehören neben Bürokratieabbau auch schnellere Genehmigungen, günstige Energie und geringere Abgaben sowie Unterstützung bei der Suche nach Personalnachwuchs.
In München beginnt kommende Woche die Messe Zukunft Handwerk. Dort werden neben Noch-Kanzler Olaf Scholz (SPD) auch sein wahrscheinlicher Nachfolger Friedrich Merz (CDU) sowie der scheidende Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erwartet.
© dpa-infocom, dpa:250306-930-395601/1