Handballer stürmen ins EM-Halbfinale
Deutsche Mannschaft gewinnt gegen Favorit Dänemark mit 25:23 – und kämpft erstmals seit 2007 wieder um eine Medaille.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
BRESLAU (dpa/sid). Sie tanzten vor lauter Freude, auf den Zuschauerrängen sangen die Fans: Nach dem überraschenden 25:23 (12:13) gegen Dänemark bei der EM und dem Einzug in das Halbfinale kannte der Jubel des deutschen Handball-Nationalteams in Breslau keine Grenzen. Neun Jahre nach dem WM-Titel im eigenen Land spielt bei der EM in Polen wieder um Medaillen. Im Halbfinale trifft Deutschland am Freitag auf Norwegen. Das andere Semifinale bestreiten Spanien und Kroatien, das mit einem 37:23 Gastgeber Polen sensationell aus dem Rennen warf.
Vor 6500 Zuschauern in der Jahrhunderthalle wuchs die deutsche Mannschaft zum Abschluss der Hauptrunde der Gruppe II auch gegen den zweimaligen Europameister Dänemark erneut über sich hinaus. Und das, obwohl sie ohne Kapitän Steffen Weinhold und Torjäger Christian Dissinger auskommen mussten, die sich im Spiel am Sonntag gegen Russland (30:29) Adduktorenverletzungen zugezogen hatten.
Angeführt vom überragenden sechsfachen Torschützen Steffen Fäth und einem wieder starken Torwart Andreas Wolff bot die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) dem Favoriten einen Kampf auf Biegen und Brechen und schaffte den ersten Einzug in ein EM-Halbfinale seit 2008. Dort werden die Deutschen am Freitag in Krakau um den Sprung in das Endspiel kämpfen.
Im 105. Spiel gegen den Dauerrivalen Dänemark ging es dramatisch zu. Bis zur Partie gegen die Deutschen hatten die Dänen, bei denen zehn Spieler in der Bundesliga ihr Geld verdienen, nur beim 28:28 am Dienstag gegen Schweden einen Punkt abgegeben.
Die deutsche Mannschaft tat, was sie versprochen hatte: Sie nahm ihr Herz in beide Hände. Nach einem 3:5 (9.) erspielte sie sich eine 10:8-Führung (22.). Während die variable Abwehr glänzend funktionierte, hakte es im Angriff, wo zu viele gute Chancen vergeben wurden. Dank des überragenden Fäth ging die DHB-Auswahl nach einem 10:12 (27.) nur mit einem 12:23-Rückstand gegen den Titelfavoriten in die Pause.
Auch in der zweiten Halbzeit schenkten sich beide Teams in dem packenden und emotionalen Spiel der beiden gemeinsamen WM-Ausrichter 2019 nichts. Ständig wechselte die Führung – mit dem besseren Ende für das DHB-Team. "Die Jungs machen es bisher sehr gut. Jetzt müssen wir noch etwas aggressiver werden, dann klappt es auch", sagte Torhüter Carsten Lichtlein. Mit zwei schnellen Toren zur Führung untermauerte Reichmann die Worte Lichtleins. Die Partie blieb ausgeglichen, die Spannung steigerte sich minütlich. Es entwickelte sich eine echte Abwehrschlacht, beide Teams mussten für ihre Tore hart kämpfen.
In einer dramatischen Schlussphase lag die DHB-Auswahl zunächst mit 21:23 zurück (53.). Doch das deutsche Team gab nicht auf und kam durch Martin Strobel wieder zum Ausgleich (23:23/57.). Reichmann sorgte per Siebenmeter für die Führung, Anders Eggert von der SG Flensburg-Handewitt scheiterte im Gegenzug am Innenpfosten des deutschen Tores. Fabian Wiede sorgte mit dem 25:23 eine Minute vor dem Ende für die Entscheidung. Der Rest war Jubel.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ