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Hallo, aufwachen!

Bis zum 9. Februar konnten sich die Schweizer Autoren auf ihren Auftritt bei der Leipziger Buchmesse freuen. Nun ist alles anders.  

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Patriotisch, patriarchalisch,  traditi...und Flagge   beim Festival in Nendaz    | Foto: dapd/afp
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Patriotisch, patriarchalisch, traditionsverbunden: So sehen sich viele Schweizer auch heute noch am liebsten. Alphornbläser mit Frau und Flagge beim Festival in Nendaz Foto: dapd/afp

inen ideenreichen Auftritt hat der Verband der Schweizer Verleger für die Leipziger Buchmesse vom 13. bis zum 16. März geplant. Lesungen von 70 Autoren, rote Holzlesebänke in der Stadt, die friedliche Besetzung des Theaters, schwyzerdeutsche Töne in sächsischen Straßenbahnen: Entspannt und offen wollte sich die Schweizer Kultur zeigen. Seit dem Entscheid gegen "Massenzuwanderung" ist alles anders. Zwei Autorinnen, Melinda Nadj Abonji und Isolde Schaad, Kind von Migranten die eine, alteingesessen die andere, legen dar, was sie seitdem bewegt. Dazu ein Interview mit der stellvertretenden Schweizer Botschafterin in Berlin Daniela Stoffel-Delprete und eine Auswahl von für den Preis der Leipziger Buchmesse nominierten Büchern.

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MELINDA NADJ ABONJI
Demokratie?
Die Schweiz kennt kein Verfassungsgericht, Initiativen, wie die Minarett-Initiative, die Ausschaffungs-Initiative, die Masseneinwanderungs-Initiative sind möglich, obwohl sie mitunter verfassungswidrig sind. Ein Land, das so stolz ist auf seine Verfassung – deren erster Satz übrigens identisch ist mit dem ersten Satz der iranischen Verfassung (Im Namen Gottes des Allmächtigen) – hebelt seine Verfassung aus, die doch die demokratische Organisation ihrer Gemeinschaft garantieren sollte, wie ist das möglich? Ein Land, das internationale Abkommen mittels Volksentscheid für nichtig erklärt, wie ist das möglich? Ein Land, das als Musterbeispiel für die Demokratie gilt? Die Antwort ist einfach. Die Demokratie ist zur Farce geworden. Gerade die Initiativen der letzten Jahre, die ebenfalls Ausdruck sein sollten einer gut funktionierenden Demokratie, zeigen nur noch deren Zerrbild. Ein paar millionenschwere Männer – gestützt von einem straff und hierarchisch organisierten Fußvolk (ein Männerbund mit wachsendem Frauenanteil) – lancieren ...

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