Gefängnisse gelten als Orte, in denen spätere Attentäter unter dem Einfluss von Mithäftlingen zu Überzeugten wurden. Strukturbeobachter sollen eine Radikalisierung frühzeitig erkennen.
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Der Mann, der das Unsichtbare erkennen soll, beobachtet den Innenhof des Hochsicherheitsgefängnisses Frankfurt 1. Er blickt auf einen verwaisten Basketballplatz herab, die Sonne knallt auf den roten Tartan. Auf der rechten Seite ragt eine 17 Meter hohe Mauer in den Himmel. Die restlichen drei Seiten des Areals sind von Gefängniswänden eingegrenzt, die Fenster zeigen zum Innenhof. Hinter einem von ihnen steht Stefan Schürmann breitbeinig im Halbschatten, die Daumen in den Hosenbund eingehakt und nickt mit seinem markanten Kinn in Richtung Innenhof. "Wenn dort unten einer in der Ecke steht und meint, Imam spielen zu müssen, nehm ich ihn raus und verlege ihn in ein anderes Gebäude."
Brutstätten des Terrorismus, Durchlauferhitzer für Salafisten, Terroristenfabriken – Gefängnisse gelten als Orte, in denen spätere Attentäter unter dem Einfluss von Mithäftlingen zu Überzeugten wurden. Anis Amri zum Beispiel, der 2016 auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin einen Terroranschlag verübte, wurde nach Angaben seiner Familie in Italien im Gefängnis zum Dschihadisten. Das Londoner King’s College hat die Biographien von 79 Dschihadisten aus ganz Europa untersucht und festgestellt, dass mehr als ...