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Holocaust

Gedenkfeier zum 81. Jahrestag der Deportation nach Gurs

Eine Gedenkfeier auf dem Platz der Alten Synagoge erinnert daran: Vor 81 Jahren schickten die nationalsozialistischen Machthaber jüdische Frauen, Männer und Kinder von Freiburg aus in den Tod.  

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Wegweiser als Mahnmal auf dem Platz der Alten Synagoge  | Foto: Ingo Schneider
Wegweiser als Mahnmal auf dem Platz der Alten Synagoge Foto: Ingo Schneider
Anlässlich des 81. Jahrestags der Deportation jüdischer Frauen Männer und Kinder nach Gurs lädt die Stadt Freiburg zusammen mit den Mitveranstaltern ein zur Gedenkfeier am Freitag 22. Oktober, 16 Uhr auf dem Platz der Alten Synagoge.

Der 22. Oktober 1940 war der letzte Tag des jüdischen Laubhüttenfestes (hebräisch: Sukkot). In einer konzertierten Aktion der nationalsozialistischen Gauleiter Robert Wagner ("Gau Baden") und Josef Bürckel ("Gau Saarpfalz") wurden an diesem Tag mehr als 6500 jüdische Männer, Frauen und Kinder aus Baden, der Pfalz und dem Saarland in das Konzentrationslager Gurs in Südfrankreich deportiert. Vom Freiburger Bahnhof aus wurden mindestens 379 Freiburger Jüdinnen und Juden deportiert. Viele der in Gurs Internierten starben an Hunger und Krankheit. Ab August 1942 wurden die noch Lebenden über das Sammellager Drancy bei Paris in die Vernichtungslager im Osten, vor allem nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet.

Bei der Gedenkfeier spricht zunächst Julia Wolrab, wissenschaftliche Leiterin des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus. Es folgen Ansprachen von Irina Katz, Vorsitzende der Israelitischen Gemeinde Freiburg, von Cornelia Haberlandt-Krüger, Vorsitzende der Egalitären Jüdischen Chawurah Gescher sowie von François Blum, Vorsitzender des Vereins Nachkommen, Verwandte und Freunde der Mitglieder der ehemaligen israelitischen Gemeinde Freiburg.

Nach den Ansprachen wird der Raub jüdischen Eigentums thematisiert. Der Journalist Bernd Serger, der seit Jahren die Geschichte jüdischer Firmen in Freiburg erforscht, spricht unter anderem über das Schicksal von Meier Friedrich Bloch und Max Frank. Der Publizist Andreas Meckel und Marlis Meckel vom Stolperstein-Projekt geben weitere Informationen zu diesem Thema und stellen Einzelschicksale vor.

Zum Gedenken an die Opfer des Holocaust werden zum Abschluss El Male Rachamim und Kaddisch vom Kantor der Israelitischen Gemeinde Freiburg beziehungsweise von einer Vertreterin der Egalitären Jüdischen Chawurah Gescher gebetet.

Veranstalter sind das Kulturamt der Stadt Freiburg in Zusammenarbeit mit der Israelitischen Gemeinde Freiburg, der Egalitären Jüdischen Chawurah Gescher und vielen weiteren Mitveranstaltern. Nähere Informationen beim Kulturamt unter Tel. 0761/201-2101, E-Mail [email protected].

Weitere Veranstaltungen:
Donnerstag, 21. Oktober, 19 Uhr: Konzert "Die Hoffnung lebt", mit Kantor Michael Kaner, Lili Holetschek, Maria Hochbichler. Israelitische Gemeinde, Nussmannstraße/Ecke Engelstraße. Spenden erwünscht. Anmeldung: [email protected].
Freitag, 22. Oktober, 18.30 Uhr: Gedenk-Gottesdienst zu Kabbalat Schabbat, Liberale Synagoge "Gescher". Anmeldung unter [email protected]
Sonntag, 24. Oktober, 20 Uhr: "Der Mann, der nicht aufhörte zu schlafen", Theaterstück von und mit Yael Schüler nach dem Roman von Aharon Appelfeld, Wallgraben Südwest, Munzinger Straße 2. Tickets (22,50 Euro) für das von der Egalitären Jüdischen Chawurah Gescher organisierte Gastspiel: http://www.wallgraben-theater.com oder Tel. 0761/25656.

Ressort: Altstadt

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 20. Oktober 2021: PDF-Version herunterladen

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