Ganz schön viel zu tun
Japan ist nicht nur weit weg, dort ist auch einiges anders als bei uns, zum Beispiel in der Schule.
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"In Japan müssen die Kinder sehr viel mehr lernen als hier", erzählt Minako Mori, "in Deutschland geht es viel lockerer zu." Jede Schule in Japan ist eine Ganztagsschule, die Kinder gehen zwölf Jahre lang zur Schule. Die ersten sechs Jahre in eine Grundschule, dann drei Jahre in die Mittelschule und fast alle gehen danach noch drei Jahre in die Oberschule. In einigen Schulen müssen die Kinder Schuluniformen tragen. Rund um Neujahr und im Frühling haben die japanischen Kinder jeweils zwei Wochen Schulferien, im Sommer noch einmal sechs Wochen, also insgesamt zehn Wochen. In Baden-Württemberg haben die Kinder dagegen 14 und eine halbe Woche Schulferien.
"Ab der vierten Klasse beginnen sehr viele Kinder in Japan eine Sportart oder werden zum Beispiel Mitglied in einem Orchester", erzählt Minako Mori, "das bedeutet dann sehr viel Training und Proben." Sehr viel heißt: täglich von sieben bis halb neun Uhr morgens vor der Schule, dann noch einmal von 15 bis 18 Uhr am Nachmittag und auch am Samstag und am Sonntag ein paar Stunden. Besonders beliebt, sagt Minako Mori, ist in Japan Baseball, das spielen die meisten Kinder noch lieber als Fußball. Auch Judo und Kendo, eine moderne Form des japanischen Schwertkampfes, haben viele Fans. Da sie den ganzen Tag in der Schule und bei den Proben oder im Training sind, haben die japanischen Kinder auch hier ihre Freunde. "Private Verabredungen sind eher selten", sagt Minako Mori, "dafür ist im Alltag nicht viel Zeit." Denn zusätzlich zur Schule gehen die meisten Kinder in Nachhilfekurse. Nicht, weil sie etwas nicht verstanden haben. "Sie wollen einfach immer besser werden und noch mehr lernen. Eine gute Bildung ist sehr wichtig in Japan", erklärt Minako Mori.
Japan ist ein Land, dessen Bewohner Technik mögen. Das merken auch die Kinder: In fast jedem Wohnzimmer steht eine Spielkonsole und die Eltern machen sich nicht so viele Gedanken darüber, ob es vielleicht schädlich sein könnte für ihre Tochter oder ihren Sohn, ein Smartphone zu benutzen. "Die Japaner probieren gern neue technische Sachen aus", sagt Minako Mori.
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