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Ganz schön viel zu tun

Japan ist nicht nur weit weg, dort ist auch einiges anders als bei uns, zum Beispiel in der Schule.  

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Japanische Kinder werden an diesem Wochenende mit einem Fest geehrt.
Mit Karpfen, die wild im Wind flattern, feiern die Japaner am 5. Mai den nationalen Kindertag. Koi-Nobori, also Karpfenfahne, heißt die Fahne, die viele Familien in ihrem Garten oder neben ihrem Wohnhaus aufstellen. An einer hohen Bambusstange flattern dann ein schwarzer Karpfen für den Vater, ein roter Karpfen für die Mutter und so viele blaue Karpfen, wie es Kinder in der Familie gibt.

Auch Minako Mori hat so eine Fahne in ihrem Garten aufgestellt. Sie wohnt mit ihren Kindern aber nicht in Japan, sondern in Freiburg. Damit die Deutschen ein wenig darüber lernen, wie die Menschen in Japan leben, gibt es dort zwei Vereine: den Japanischen Freundeskreis Kodomokai, zu dem Minako Mori gehört, und die Deutsch-Japanische Gesellschaft Freiburg Matsuyama. Sie veranstalten am Sonntag das Kinderfest, das auch Frühlingsfest genannt wird. Der japanische Name dafür lautet Kodomo no Hi und bedeutet "Tag des Kindes". Jedes Jahr werden damit am 5. Mai die japanischen Kinder geehrt.

"In Japan müssen die Kinder sehr viel mehr lernen als hier", erzählt Minako Mori, "in Deutschland geht es viel lockerer zu." Jede Schule in Japan ist eine Ganztagsschule, die Kinder gehen zwölf Jahre lang zur Schule. Die ersten sechs Jahre in eine Grundschule, dann drei Jahre in die Mittelschule und fast alle gehen danach noch drei Jahre in die Oberschule. In einigen Schulen müssen die Kinder Schuluniformen tragen. Rund um Neujahr und im Frühling haben die japanischen Kinder jeweils zwei Wochen Schulferien, im Sommer noch einmal sechs Wochen, also insgesamt zehn Wochen. In Baden-Württemberg haben die Kinder dagegen 14 und eine halbe Woche Schulferien.

"Ab der vierten Klasse beginnen sehr viele Kinder in Japan eine Sportart oder werden zum Beispiel Mitglied in einem Orchester", erzählt Minako Mori, "das bedeutet dann sehr viel Training und Proben." Sehr viel heißt: täglich von sieben bis halb neun Uhr morgens vor der Schule, dann noch einmal von 15 bis 18 Uhr am Nachmittag und auch am Samstag und am Sonntag ein paar Stunden. Besonders beliebt, sagt Minako Mori, ist in Japan Baseball, das spielen die meisten Kinder noch lieber als Fußball. Auch Judo und Kendo, eine moderne Form des japanischen Schwertkampfes, haben viele Fans. Da sie den ganzen Tag in der Schule und bei den Proben oder im Training sind, haben die japanischen Kinder auch hier ihre Freunde. "Private Verabredungen sind eher selten", sagt Minako Mori, "dafür ist im Alltag nicht viel Zeit." Denn zusätzlich zur Schule gehen die meisten Kinder in Nachhilfekurse. Nicht, weil sie etwas nicht verstanden haben. "Sie wollen einfach immer besser werden und noch mehr lernen. Eine gute Bildung ist sehr wichtig in Japan", erklärt Minako Mori.

Japan ist ein Land, dessen Bewohner Technik mögen. Das merken auch die Kinder: In fast jedem Wohnzimmer steht eine Spielkonsole und die Eltern machen sich nicht so viele Gedanken darüber, ob es vielleicht schädlich sein könnte für ihre Tochter oder ihren Sohn, ein Smartphone zu benutzen. "Die Japaner probieren gern neue technische Sachen aus", sagt Minako Mori.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 04. Mai 2019: PDF-Version herunterladen

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