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Hightech-Maschinen

Fußball-WM Robocup: Roboter machen den Messi

Die Fußball-WM Robocup liefert Erkenntnisse zur Weiterentwicklung der Hightechmaschinen.  

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Die Niederlande besiegten im Halbfinale Portugal.   | Foto: afp
Die Niederlande besiegten im Halbfinale Portugal. Foto: afp

EINDHOVEN (dpa). Die Spannung in der Halle war zum Schneiden. Rasant drehte sich der Stürmer um, schoss und traf. Mit 6:0 erteilte die niederländische Mannschaft am Samstag dem Erzrivalen Deutschland eine Fußballlektion. Genauer gesagt: eine High-Tech-Lektion. Denn nicht Fußballer aus Fleisch und Blut standen auf dem grünen Feld, sondern Roboter. Die Niederländer setzten sich allerdings gegen die Deutschen nur in der Kategorie der mittelgroßen durch. Auch deutsche Teams konnten beim RoboCup 2013 Siege feiern.

Als Weltmeister war die Technische Universität Eindhoven in diesem Jahr Gastgeber des renommierten Turniers. Vier Tage lang stritten rund 2500 Teilnehmer aus 40 Ländern um die begehrten Titel. Sie hatten 900 Roboter in 15 Ligen ins Rennen geschickt. Es gab sie in verschiedenen Größen und Formen. Sie rollten, fuhren oder liefen übers grüne Spielfeld.

Beim Spiel des niederländischen Weltmeisters Tech United Eindhoven gegen Carpe Noctem von der Universität Kassel standen sich jeweils fünf gut 80 Zentimeter große Roboter von je 40 Kilogramm auf Rollen gegenüber. Die Deutschen hatten keine Chance und dazu noch Pech. Ein Spieler sah gelb, weil er mit dem Ball einfach weggerollt war, obwohl die Holländer doch einen Freistoß hatten.

"Kein Spieler wird von Menschen gelenkt", sagte der Organisator des Robocup, Roel Merry. "Hier steht keiner mit Fernbedienung oder Joystick an der Seitenlinie." Techniker und Studenten programmieren die Roboter so, dass diese den Ball erkennen und wissen, wie sie abspielen und – nicht ganz unwichtig – wann sie aufs Tor schießen müssen. Doch gerade dabei hapert es oft noch. Vor allem bei den sogenannten Humanoids, den menschlichen Robotern mit Armen und Beinen. Aber die High-Tech-Messis und Ronaldos gaben ihr Bestes. Wenn sie umfielen, rappelten sie sich eben wieder auf.

Das Niveau von Real Madrid oder Bayern München erreichte noch keiner. Aber bei dieser WM ging es um mehr als nur Fußball. "Alles, was wir hier sehen, nutzen wir zur Weiterentwicklung von Robotern", sagte Pieter Jonker, Professor für Robotik an der TU Delft. Das könne etwa bei Robotern für die Altenpflege eingesetzt werden. Der Pflegeroboter Amigo etwa kann aufräumen und auf Kommando eine Tasse Kaffee bringen. In Eindhoven durfte auch er sein Können präsentieren. Er begrüßte die niederländische Königin Máxima mit einem Strauß Blumen und brachte ihr später sogar eine Büchse Cola.

Die Forscher sind davon überzeugt, dass Roboter in der Zukunft wertvolle Hilfen sein werden. Rettungsroboter können bereits Feuer entdecken und Bewohner alarmieren. In Operationssälen assistieren sie, und auch in Großküchen oder Büros gibt es die High-Tech-Helfer. Doch dass Roboter Menschen ersetzen können, ist noch Zukunftsmusik. Sie seien noch nicht robust genug und müssten zuverlässiger werden, sagte Professor Jonker. "Sie sind so komplex, dass man nie weiß, was sie tun werden." Das erfuhren auch die Teamchefs der Humanoids aus dem Iran. Da hatte ihr Stürmer erfolgreich den Ball bis knapp vor die Torlinie gerollt – und fiel um. Doch die Roboter werden jedes Jahr besser. Das große Ziel ist ein Spiel gegen echte Kicker. Im Jahre 2050 soll es so weit sein. Und alle Robo-Coaches sind überzeugt: Dann hat selbst ein Messi keine Chance.

Ressort: Panorama

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