BZ-Interview
Freiburger Wissenschaftler will die meisten Lieder der Bundeswehr streichen
Das Liederbuch der Bundeswehr ist in die Kritik geraten. Der Freiburger Wissenschaftler Michael Fischer findet, dass die meisten Lieder gestrichen werden sollten. Viele hätten einen nationalsozialistischen oder sexistischen Hintergrund – und viele seien schlicht altbacken.
Mi, 28. Jun 2017, 20:01 Uhr
Freiburg
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Die Bundeswehr überarbeitet auf Geheiß von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) das offizielle Liederbuch "Kameraden singt!" von 1991. Einige Passagen entsprächen nicht mehr heutigem Werteverständnis, heißt es. Michael Fischer vom Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Universität Freiburg hat sich das Buch angeschaut. Im Gespräch mit Dietmar Ostermann erklärt er, warum er die meisten Lieder streichen würde.
BZ: Herr Fischer, was stört Sie an den offiziellen Soldatenliedern der Bundeswehr?Fischer: Es ist schon lange bekannt, dass es dort Lieder gibt, die einen nationalsozialistischen Hintergrund haben. Die Ministerin hat Recht, wenn sie diese jetzt entfernen will. Aber sie geht nicht weit genug. Man kann nicht nur sagen, wir tilgen jetzt alles, was mit der NS-Zeit zu tun hat, und alles andere ist harmlos. Da gibt es viele Texte, die kolonialistisch ...