Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2019 I
Fotos helfen immer!
Von Jakob Leismann, Klasse 4b, Lorettoschule, Freiburg
Mi, 27. Mär 2019, 16:33 Uhr
Schreibwettbewerb
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Schnell rannte ich aus dem Haus. Ich sah ein kaputtes, gelbes Etwas im Apfelbaum hängen. Dann öffnete sich eine Luke und ein Leopard sprang heraus. Nein, warte, das war gar kein Leopard. Es sah zwar aus wie ein Leopard, aber es lief auf zwei Beinen und hatte ein komisches Ding um den Hals, es sagte: "Krutztokrienacklio." Plötzlich hatte ich furchtbar Angst. Vielleicht war das ein Ungeheuer, das mich fressen wollte oder ein Außerirdischer.
Ich schlich langsam in Richtung Haus. Dann hörte ich eine Stimme. Sie klang nett und gar nicht böse. Sie sagte: "Was machst du denn da?" Ich drehte mich um. Der Leopard stand hinter mir. Das Ding um den Hals des Leoparden hatte die Farbe gewechselt und es ging ein Teil davon zum Mund. "Wer bist du?", fragte ich und ging langsam rückwärts. Die Angst in mir wurde immer größer. Was sollte ich nur tun? Der Leopard merkte an: "Ich bin friedlich und, ja, ich bin ein Außerirdischer." Puh, er ist friedlich gesinnt, dachte ich, aber sagen tat ich nur: "Ich wollte nur wissen, wie du heißt!" "Ich heiße friedlich", sagte der Leopard. Er nahm das runde Teil um seinen Hals ab und rief laut: "Kwiezorinfitrofiwetzdomkinofrstaskora." Er setzte es wieder auf und sagte: "So heiße ich unübersetzt. Und das ist mein Übersetzer." Dabei tippte er auf das Gerät an seinem Hals. Plötzlich bemerkte ich, dass ich ihm vertraute. Ja, ich vertraute ihm.
Nach zwölf Minuten saßen wir auf meinem Bett und tranken Kakao. Meine Eltern schliefen schon. Friedlich erzählte mir seine ganze Geschichte: "Ich komme von einem Mond des Neptun. Ich wollte eigentlich zum Mars fliegen, denn meine Cousine und mein engster Freund heiraten dort. Doch mein Tank ist explodiert. In meiner magischen Hosentasche ist ein Ersatzteil, aber sie ist beim Absturz verlorengegangen." Mit diesen Worten schlief er ein. Ich legte ihm meine Hand an den Fuß und kitzelte ihn. Gerade da erschien eine Socke um seinen Fuß. Ich dachte nicht weiter darüber nach und schlief ein.
Am nächsten Morgen war Samstag. Es freute mich zu hören, dass Friedlich nichts essen musste. "Sag mal, Friedlich, in welcher Hose ist denn deine Hosentasche?" "Sie ist in keiner Hose, magische Hosentaschen sind ohne Hose." Ich war verwirrt, aber okay, wir gingen auf Hosentaschensuche. Ich fragte ihn: "Was war das eigentlich gestern mit der Socke?" "Ich kann zaubern", sagte er. Gemeinsam überlegten wir, wie wir anfangen sollten. Da kam mir eine Idee. Nein, nicht eine Idee, sondern gleich zwei. Ich fragte Friedlich: "Warum kannst du die Tasche denn nicht einfach wieder herzaubern?" "Das geht leider nicht, magische Dinge kann man nicht herzaubern", sagte Friedlich. "Oh, noch eine Frage, kannst du fliegen und dich unsichtbar machen?", fragte ich. "Ja, ich kann beides", sagte er. "Super, dann fliegst du über die Stadt und fotografierst mit dieser Kamera alles von oben und ich suche in den Fundbüros." Und so machten wir es auch.
Ich fuhr mit der Straßenbahn – ich habe eine Regiokarte – durch die Stadt und suchte in jedem einzelnen Fundbüro. Doch ich fand sie einfach nicht. Derweil hatte aber auch Friedlich Probleme. Er wusste nämlich gar nicht, was ein Foto war, und deswegen auch nicht, wie man eines machte. Er mühte sich dabei so ab, dass er müde wurde, und schon um 17 Uhr zurückkam. Ich hatte mir in der Stadt Pommes frites geholt, denn es gab viel zu viele Fundbüros; ich hatte lange gebraucht und war hungrig geworden. Um zwölf Uhr war ich zurück zuhause.
Friedlich berichtete mir alles, und ich erklärte ihm, wie man ein Foto macht. Danach hüpfte er in der Wohnung herum, fotografierte vieles , und jubelte: "Ich weiß, wie man ein Foto macht, ich weiß, wie man ein Foto macht!" Er schaute sich bis 20 Uhr immer wieder seine Fotos an, aber so schnell, dass man nichts richtig sehen konnte. Ich bat ihn, es langsamer zu machen. Er tat es zwar, aber murmelte noch: "Ich dachte, schnell." So schauten wir uns die Fotos an. Aber plötzlich schrie Friedlich: "Dort ist sie, da ist meine Hosentasche!", und zeigte auf ein Foto des Badezimmers, auf dem man einen Kamm sah, den Mama neulich gefunden hatte. "Häh?", dachte ich, aber rannte mit ihm zum Kamm. Friedlich nahm ihn in die Hand und sagte: "Das heißt bei mir Hosentasche." Er öffnete den Kamm an einer Ritze an der Seite, die man kaum sehen konnte. Plötzlich sprang ein großes Teil daraus hervor, das aussah, wie ein Benzintank.
Wir trugen es zusammen in den Garten und Friedlich baute es in sein Raumschiff ein. Er setzte sich ins Raumschiff und holte etwas heraus. Er gab es mir und sagte: "Das ist ein Weltraumtelefon, damit kannst du mich jederzeit anrufen. Danke für deine Hilfe, du bist ein echter Freund!" Mit diesen Worten flog er davon.