Wer ist in der Fotokiste der Großeltern nicht schon mal auf alte Familienfotos gestoßen? Deren Ästhetik hat sich in den vergangenen hundert Jahren allerdings radikal verändert. Das hat nicht nur etwas mit der Technik zu tun.
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Bitte nicht bewegen: Das Familienfoto von 1908 unterscheidet sichFoto: Privat
Die Bilder an der Wand in Opas "guter Stube" übten von Anfang an eine Faszination auf mich als kleinen Jungen aus. Schon wegen der ganz unterschiedlichen Holzrahmen, mal mehr, mal weniger verschnörkelt. Und dann die Menschen auf den vergilbten Fotografien – schwarzweiß oder bernsteinfarben. Nicht, dass ich die andere Mode, die langen Kleider bei den Damen, die dunklen Anzüge samt "Vatermörder"-Kragen bei den Herren so verwunderlich gefunden hätte. Das war ja alles früher, schon lange her. Nein, etwas ganz anderes erzeugte damals so etwas wie stummen Respekt, ja fast eine Beklemmung in mir. Was bloß...? Erst viel später kam ich auf die Lösung. Es war die Haltung der ...
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