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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2021 I

Falscher Alarm

Von Ben Pfistner, Klasse 4a, Tunibergschule, Opfingen  

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Letztes Wochenende durfte ich bei meiner Oma und meinem Opa übernachten. Ich freute mich so darauf! Ich sehe sie leider nicht so oft, da sie eineinhalb Stunden mit dem Auto entfernt wohnen. Endlich kamen wir an, es war schon Abend. Ich bin Oma und Opa erst mal in die Arme gesprungen. Sie wohnen in einem größeren Dorf und besitzen eine Druckerei, die genau neben ihrem Wohnhaus steht. Wir hatten uns beim Abendessen viel zu erzählen, Opa erzählte die ganze Zeit Witze und Oma machte geheimnisvolle Andeutungen über komische Geräusche in den letzten Nächten. Ich war neugierig, aber Oma meinte, sie erzähle mir das alles später bei einer warmen Tasse Früchtetee. Ich räumte nach dem Essen wie der Blitz die Teller ab und setzte mich in den gemütlichen Sessel, in dem ich immer sitzen darf, wenn Oma mir Geschichten erzählt.

Endlich kam Oma mit zwei dampfenden Tassen und erzählte, dass es in den letzten zwei Nächten seltsame Geräusche gab. Es hörte sich an, als wenn jemand unten im Hof umherrennt und klopft und hämmert.
Aber das Beunruhigendste war, das am Morgen nach der zweiten Nacht mit den seltsamen Geräuschen die komplette Druckerei verwüstet war. Papier lag auf dem Boden, ganz zerstreut und zerrissen. Gestohlen wurde nichts, aber Oma und Opa machten sich wirklich Sorgen, das sah ich an ihren Gesichtern. Oma meinte, dass sie Angst vor Einbrechern habe und am liebsten die Polizei benachrichtigen würde. Opa meinte aber, so lange nichts gestohlen ist, können die auch nichts machen. Ich schlug vor, dass wir uns doch in der Nacht auf die Lauer legen könnten, und wenn wir die Geräusche wieder hören und jemanden in der Druckerei bemerken, die Polizei rufen. Opa sagte, dass er das sowieso heute Nacht vorhatte, nur Oma war besorgt und hatte Angst, dass Opa von den Einbrechern eins über die Rübe bekommen könnte. Aber letzten Endes gab sie nach und wir beobachteten vom Haus aus den Hof und die Druckerei.

Wir mussten eingeschlafen sein, denn auf einmal rief Oma: "Beeten, Hoooorst, schnell, schnell, wo seid ihr denn? Sie sind wieder da!" Erschrocken sahen wir aus dem Fenster und bemerkten Schatten in der Druckerei. "Lass uns die Polizei rufen", sagte Oma aber Opa hörte nicht auf sie und lief schon über den Hof zur Druckerei. In den Händen hielt er einen Besen. Er schaute erst durch die Fenster, dann rief er laut: "Das gibt’s doch nicht!", und verschwand durch die Tür der Druckerei. Kurz darauf kam er lachend wieder heraus und konnte kaum reden. "Das glaubt ihr nie!", gluckste er.

Oma und ich sind vorsichtig in den Hof gelaufen. Als wir an der Druckerei ankamen und mit unseren Taschenlampen ins Innere leuchteten, mussten wir alle lachen. Dort hopste die komplette Ziegenfamilie des Nachbarn durch die Halle, manche standen auf dem Tisch und die kleinen Zicklein leerten gerade den Mülleimer aus. Im hinteren Teil der Halle stand ein Fenster auf. Die Ziegen sind wohl außen über die Müllcontainer geklettert und dann eingestiegen. Immer noch lachend scheuchten wir alle raus und schlossen das Fenster.

Oma war so erleichtert, dass sie uns alle umarmte und noch eine Tasse Früchtetee kochte, damit wir uns nach der Aufregung noch etwas beruhigen konnten. Ich war überhaupt nicht müde, aber Oma schickte mich ins Bett. Ich überlegte mir, was wohl gewesen wäre, wenn es wirklich Einbrecher gewesen wären. Aber weiter kam ich nicht mehr, denn dann bin ich doch eingeschlafen.

Ressort: Schreibwettbewerb

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