Basketball

Fake News? Superstar-Tausch mit Doncic schockt die NBA

Fans und Spieler sind ungläubig. Einige vermuten sogar einen Streich Künstlicher Intelligenz. Der Spielertausch der Superstars Doncic und Davis löst in der NBA ein Beben aus.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/3
Doncic verabschiedete sich mit emotionalen Worten von den Mavericks-Fans. Foto: Julio Cortez/AP/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Los Angeles/Dallas (dpa) - NBA-Superstar Luka Doncic stieg nach dem Tausch-Beben etwas missmutig in seiner neuen Basketball-Heimat aus dem Flugzeug. Mehr als ein müdes Lächeln konnte der Slowene für die ersten Fotos als Spieler der Los Angeles Lakers nicht aufbringen. 

Der Schock darüber, dass ihn die Dallas Mavericks freiwillig für Center Anthony Davis nach Kalifornien schickten, sitzt bei dem 25-Jährigen tief. In einem Brief schrieb er bei X, dass er dachte, er würde seine Karriere in Dallas verbringen und dass er der Stadt "so sehr eine Meisterschaft bescheren wollte". Im Zuge des Deals wechselt auch der frühere deutsche Nationalspieler Maxi Kleber nach LA.

Tweet: https://x.com/Lakers/status/1886278503555117339

Fake News oder KI am Werk?

Basketball-Fans glaubten bei der Nachricht des Tauschgeschäfts am frühen Sonntagmorgen deutscher Zeit an einen Witz - und waren damit nicht alleine. "Ich dachte, es wären Fake News. Das ist Wahnsinn", sagte Giannis Antetokounmpo von den Milwaukee Bucks über einen der wohl überraschendsten Trades der NBA-Geschichte. 

"Wie alle anderen dachte ich, es sei von der KI generiert", sagte auch sein Trainer Doc Rivers. Der in der Regel hervorragend informierte Reporter Shams Charania hatte die Neuigkeit als Erster. "Ja, das ist echt", stellte er seinem zweiten Post bei X vor, weil so viele Leute davon ausgingen, dass sein Account gehackt worden war. 

Beim zeitgleich noch laufenden Spiel zwischen Phoenix und Portland schauten sich die Ersatzspieler ungläubig an. "Warte was?", schrieb selbst NFL-Quarterback Patrick Mahomes, der bei Spielen der Mavericks gerne an der Seitenlinie sitzt. 

"Es macht überhaupt keinen Sinn"

Ein Tauschgeschäft ohne Zustimmung der Spieler ist im europäischen Sport undenkbar, in den USA aber üblich und erlaubt. Nur die wenigstens Profis haben eine Klausel in ihrem Vertrag, die ihnen ein Veto dagegen einräumt. Doncic und Davis gehören nicht dazu. "Das ist die Welt, in der wir leben. Es ist ein Geschäft", sagte Antetokounmpo.

Fakt ist, dass Spieler von Doncics Kaliber trotzdem eigentlich nur abgegeben werden, wenn sie das selbst fordern oder mit Abgang nach Vertragsende drohen. "Die Schlagzeile ist, dass es überhaupt keinen Sinn macht", sagte Experte Ryen Russillo in einem Podcast. Der Slowene sei mindestens einer der drei besten Spieler der Liga, wahrscheinlich sogar der zweitbeste nach dem Serben Nikola Jokic. 

Doncic war 2018 im Draft im Tausch zu den Mavericks gekommen, seine erste Saison war die letzte von Dirk Nowitzki bei dem Club. Als legitimer Nachfolger der deutschen Basketball-Ikone avancierte er zum Rookie des Jahres. Erst im vergangenen Jahr führte der Slowene die Texaner ins NBA-Finale. 

Selbst LeBron James wusste nicht Bescheid

Fünfmal wurde der Aufbauspieler vor seinem 25. Geburtstag nach einer Saison zu einem der besten fünf Spieler der Liga gewählt. Das schaffte vor ihm kein anderer, nicht einmal sein neuer Teamkollege LeBron James. 

Die 40 Jahre alte Legende, ein enger Vertrauter von Davis, soll nicht vorab über das Geschäft informiert gewesen sein, habe beim Essen mit seiner Familie davon erfahren.

Vor der Halle der Mavericks hielt ein Fan ein Schild mit der Aufschrift "Schlechtester Trade der NBA-Geschichte" hoch. Eine brutale Einschätzung, die allerdings auch viele Experten teilen. 

Besonders erstaunlich: Die Mavericks verhandelten dem Vernehmen nach nur mit den Lakers. Ein Wettbieten, wie ansonsten in solchen Fällen üblich, blieb aus. Im Vergleich zu anderen Tauschgeschäften bekamen die Mavericks relativ wenig für Doncic.

Doncic soll Fitnessprobleme haben

"Ich glaube, einen All-Defensive-Center und einen All-NBA-Spieler zu bekommen, gibt uns eine bessere Chance. Die Defensive gewinnt Meisterschaften", erklärte Dallas' General Manager Nico Harrison bei ESPN seine Entscheidung.

Aber er erwähnte auch die Vertragssituation von Doncic als eine Überlegung. Der Slowene hätte in diesem Sommer einen Fünf-Jahres-Vertrag über 345 Millionen Dollar bei den Mavericks unterzeichnen können. 

Sorgen machten den Texanern dabei Medienberichten zufolge vor allem Fitnessprobleme bei dem Superstar, der immer wieder mit kleineren Verletzungen ausfällt. Auch aktuell kann er nicht auf dem Feld stehen. 

"Luka hat das nicht verdient"

Doch auch Davis war in seiner Karriere bisher alles andere als ein Dauerbrenner und wird dazu bald 32 Jahre alt. Der US-Amerikaner gilt auch als einer der besten Spieler der Liga. Auf dem Level von Doncic ist er nicht.

"Luka hat das absolut nicht verdient. Er hat Dallas wirklich respektiert", sagte Sasa Doncic, Lukas Vater, im slowenischen Fernsehen. Sein Sohn versucht, nun bereits nach vorn zu schauen. 

Tweet: https://x.com/luka7doncic/status/1886189745895534972

In einem kurzen Post schrieb er zu der Verkündung seines Wechsels zu den Lakers: "Dankbar für diese großartige Gelegenheit. Basketball bedeutet mir alles und egal, wo ich das Spiel spiele, ich werde es mit der gleichen Freude, Leidenschaft und dem gleichen Ziel tun – Meisterschaften zu gewinnen." Immerhin spielt er jetzt auch mit seinem Idol James zusammen für eines der bekanntesten Teams der Welt.

© dpa‍-infocom, dpa:250203‍-930‍-363671/2

Schlagworte: Luka Doncic, LeBron James, Giannis Antetokounmpo
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2025 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Weitere Artikel