Fahrradhelm mit Blinker
Im "Design Lab" des Instituts für Mikrosystemtechnik entwickeln Studierende innovative Produkte für die Zukunft.
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Wer kennt sie nicht – die Tücken des Alltags? 60 Studierende des Instituts für Mikrosystemtechnik der Uni Freiburg sind für zwei Semester in die Rolle von Produktentwicklern geschlüpft und haben im sogenannten Design Lab versucht, diesen Alltagsproblemen beizukommen. Ihrer Kreativität waren nur diese Grenzen gesetzt: Die fertige Konstruktion musste energieautark funktionieren, und sie durfte die Produktionskosten von 100 Euro nicht überschreiten.
Für die jungen Techniker des Design Labs gilt es viel zu beachten: Nicht nur die technische Machbarkeit und die Funktionalität der Neuentwicklung stehen im Vordergrund. "Sie müssen sich auch überlegen: Gibt es einen Markt für die Produkte?", erklärt Peter Woias, Professor für die Konstruktion von Mikrosystemen, der den Kurs leitet und die Ergebnisse des Projekts bewertet. Auch die werbewirksame Präsentation im Foyer des Gebäudes 101 der Technischen Fakultät fließt in die Bewertung ein. "Was wir den Studierenden beibringen wollen, ist Teamwork", betont Woias, der sich mit einem Klemmbrett bewaffnet die Ergebnisse erklären lässt.
Ganz auf den Markt in Freiburg setzen andere Gruppen, die sich mit Konzepten rund um das Thema Fahrrad beschäftigen. Einen LED-beleuchteten Fahrradhelm hat die Gruppe rund um Calogero Gueli entwickelt. "Wir sind, wie viele Studenten, mit dem Fahrrad unterwegs. Und manchmal fühlt man sich übersehen." Mit Hilfe der Energie von Dynamo am Rad und Solarzellen am Helm verfügt der Radler der Zukunft über einen Blinker, den er mittels Schalter am Lenker bedienen kann. Bei einem Unfall kann er sogar auf Warnblinklicht umschalten.
Mit dem "Smart Faraday" trifft das Team um David Stork den Zeitgeist. Die im Pedal integrierte Technik misst nicht nur Geschwindigkeit, Trittfrequenz und Leistung des Fahrradsportlers, sondern schützt den fahrbaren Untersatz gleichzeitig vor Diebstahl. Wie von einer zweiten Gruppe ebenfalls entwickelt, ist das Fahrrad durch ein GPS-Signal zu orten. Per Handy wird das Rad abgeschlossen.
Bewegt es sich, sendet es automatisch eine SMS an den Besitzer, der den Weg seines Drahtesels verfolgen kann. Mit ihrer Idee will sich das Team beim Cosima-Wettbewerb bewerben. Dieser gilt als renommierteste Adresse für junge Mikrotechniker in Deutschland. Vor Ort sind bekannte Elektrotechniker, Ingenieure und Firmen aus der Industrie. Eine gute Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen. Denn Stork weiß: "Wir haben zwar das technische, aber nicht das Vermarktungs-Know-How."
Über den Kontakt zu Firmen könnten es die Produkte auf den freien Markt schaffen. Unterstützung gibt es dafür vom Lehrstuhl. Auch Patente wurden in der Vergangenheit schon angemeldet. Bahnt sich so etwas an, wird das Projekt ein Jahr geheim gehalten, bevor es öffentlich benotet werden muss. Trotzdem ist nicht der ökonomische Erfolg das Ziel des Design Labs. "Uns geht es um learning by doing", sagt Woias. "Vor allem Kreativität ist ganz wichtig." Er betont, das Hauptziel bleibe der Lernerfolg aller Studenten – und nicht, die Universität mit erfolgreichen Produkten zu profilieren.
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