Notfälle

Fahrer rast in Menschenmenge: Was wir wissen – und was nicht

An Rosenmontag rast in Mannheim ein Autofahrer in eine Menschenmenge. Zwei Menschen kommen ums Leben. Polizei und Rettungskräfte sind im Großeinsatz. Einige Fragen sind noch offen.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
In der Innenstadt von Mannheim kam es ... zu einem großen Polizeieinsatz.  | Foto: René Priebe/dpa
In der Innenstadt von Mannheim kam es an Rosenmontag zu einem großen Polizeieinsatz. Foto: René Priebe/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Mannheim (dpa) - In der Innenstadt von Mannheim fährt ein Mann in einem Auto in eine Menschenmenge. Ein Großaufgebot an Polizei und Rettungskräften ist stundenlang im Einsatz. Zwei Menschen kommen ums Leben, etliche werden verletzt. 

Was wir wissen

  • Der Tatort: Der Vorfall ereignete sich nach Polizeiangaben am zentralen Paradeplatz in der Innenstadt von Mannheim. Die Stadt ist mit rund 320.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs.
  • Der Täter: Der mutmaßliche Fahrer ist nach Polizeiangaben festgenommen worden. Er liegt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur verletzt in einer Klinik. Laut dem Präsidenten des Landeskriminalamtes, Andreas Stenger, hat er sich mit einer Schreckschusspistole in den Mund geschossen und konnte zunächst nicht vernommen werden. Er ist den Angaben zufolge deutscher Staatsbürger, 40 Jahre alt, wurde in Baden-Württemberg geboren und lebte zuletzt in Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz.
  • Opfer: Den Ermittlern zufolge kamen zwei Menschen ums Leben: eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann. Elf Verletzte wurden bis zum Abend registriert. Mehrere Menschen gelten als schwer verletzt. Es gebe keine Erkenntnisse, dass Kinder betroffen seien, sagte Stenger.
  • Mittäter: Die Polizei geht nicht von Mittätern aus. Ein Polizeisprecher sagt, es gebe keine weitere konkrete Gefährdungslage in Mannheim, nur eine abstrakte.
  • Zum Hintergrund: Hintergrund der Todesfahrt ist wohl eine psychische Erkrankung. Wegen entsprechender Anhaltspunkte konzentrierten sich die Ermittler auf diesen Aspekt, teilte Oberstaatsanwalt Romeo Schüssler mit. Von einem politischen Hintergrund gehen die Ermittler nicht aus.
  • Der Ablauf: Nach Augenzeugenberichten soll der Mann mit seinem Wagen vom Friedrichsring kommend in die mehrere Hundert Meter langen Planken, die Haupteinkaufstraße, gerast sein und auf Höhe des Paradeplatzes mehrere Passanten an- oder umgefahren haben. Auf den Planken und rund um den Wasserturm findet ein Fasnachtsmarkt mit Dutzenden Imbissbuden und Fahrgeschäften statt.
  • Der Vorwurf: Der Fahrer habe bewusst mehrere Personen erfasst, sagte Mannheims Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann unter anderem zweifachen Mord vor. 
  • Der Polizeieinsatz: Polizei und Rettungskräfte sind laut Polizei schnell vor Ort. In der Innenstadt gab es erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen. Die Polizei rief die Bevölkerung zunächst auf, das Stadtgebiet zu meiden. Die Bürger sollten sich in geschlossenen Räumen aufhalten. Der Innenstadtbereich sei weiträumig geräumt.
  • Vorkehrungen: Nach Auskunft der Uniklinik wurde ein Katastrophen- und Einsatzplan umgesetzt, mit dem die Versorgung von Verletzten vorbereitet wird. Es seien insgesamt acht Traumateams bereitgestellt worden, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.
  • Sicherheit: Der spätere Tatort war laut Polizei nicht mit Pollern oder Absperrungen gesichert. Dort gebe es Straßenbahnverkehr, zudem gebe es die Möglichkeit, dass Lieferverkehr in die Straße einfahre, sagte Schäfer. 

Was wir nicht wissen

  • Zum Autofahrer selbst: Die Polizei prüft den Hintergrund des mutmaßlichen Täters. Dabei würden unter anderem seine Aktivitäten in sozialen Medien überprüft, sagte LKA-Präsident Stenger. Zudem werde seine Wohnung in Ludwigshafen durchsucht.
  • Motiv: Auch wenn die Todesfahrt keinen politischen Hintergrund hat, gehen die Ermittler dem Motiv des Verdächtigen auf den Grund. Erkenntnisse erwarten sich die Ermittler vor allem von einer Vernehmung des 40-Jährigen.

© dpa‍-infocom, dpa:250303‍-930‍-392325/6

Schlagworte: Ulrike Schäfer, Andreas Stenger, LKA-Präsident Stenger
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel