Explosive Birnenbrause
Der Krimiautor Jo Nesbø hat sein erstes Kinderbuch geschrieben
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Jedenfalls gibt es hier jede Menge Knalleffekte um den verrückten Erfinder Professor Proktor, eine Art schusseligen Daniel Düsentrieb. Der eigentliche Held ist aber Bulle, ein viel zu klein geratener, aber sehr pfiffiger Zehnjähriger mit brandrotem Haar, dem es dann seitenlang mit Karacho aus der Hose knattert. Das illustrieren die vielen Bilder von Per Dybvig kongenial: Der kritzelt all die Furzattacken, Polizisten und Bösewichter mit zielsicherem Strich so schlampig aufs Papier, dass es eine Freude ist.
Anarchisch kreuzfidel ist auch die Story, selbst wenn ihr Spannungsbogen sich immer mal wieder verheddert und gegen Ende sogar etwas durchhängt: Schauplatz ist Oslo kurz vor dem Nationalfeiertag. Neben Bulle ist ein dürrer Man mit wirrem Haar eingezogen, der seltsame Geräusche und Gerüche produziert. Und außerdem explosive Birnenbrause, mit deren Hilfe man sogar fliegen kann. Ein Verkaufshit, der nicht nur für die Raumfahrtbehörde Nasa interessant wäre, sondern auch für die heimtückischen Zwillinge Truls und Trym und ihren gierigen Erzeuger. Die klauen das Pupspulver klammheimlich aus dem Labor und wenig später landen Bulle und Doktor Proktor im Gefängnis.
Ein waghalsiger Ausbruch, eine riesige Anakonda in der Kanalisation und jede Menge raffiniert eingesetzter Pupsereien führen dann aber doch noch zu einem grandiosen Königssalut, das ganz Oslo die Ohren schlackern lässt. Alles in allem kann Jo Nesbø gern weiter für Kinder schreiben!
– Jo Nesbø: Doktor Proktors Pupspulver. Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel. Arena-Verlag, Würzburg 2008. 240 Seiten, 12,95 Euro, ab 8.