Missstände im Turnen

Ex-Turnerin Alt kritisiert DTB: Aufklärung verschleppt

Schon 2021 hat Tabea Alt den Deutschen Turner-Bund auf Missstände in Stuttgart aufmerksam gemacht. Nun kritisiert die Ex-Turnerin den Verband.  

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Tabea Alt kritisiert den Deutschen Turner-Bund.  | Foto: Catalin Soare/dpa
Tabea Alt kritisiert den Deutschen Turner-Bund. Foto: Catalin Soare/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Stuttgart (dpa) - Die frühere Spitzenturnerin Tabea Alt hat dem Deutschen Turner-Bund (DTB) eine Verschleppung der Aufklärung von Missständen am Kunst-Turn-Forum Stuttgart vorgeworfen. Sie habe sich zunächst gehört gefühlt, dann aber recht schnell den Eindruck bekommen, dass man die Sache im Sand verlaufen lasse, sagte die 24-Jährige laut "Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten" (Samstag). 

"Ich dachte irgendwann schon, wollen die mich eigentlich veräppeln? Hätte man meinen damaligen Appell wirklich verstanden, dann hätten gewisse Handlungen folgen müssen. Die so auch besprochen waren", sagte die WM-Dritte von 2017 am Schwebebalken. Sie hatte 2021 ihre Karriere beendet und den DTB in einem Brief auf die Missstände in Stuttgart aufmerksam gemacht. Zuletzt hatten angeführt von ihr und Michelle Timm zahlreiche Turnerinnen erneut Missbrauchsvorwürfe erhoben. Angeprangert wurde unter anderem "systematischer körperlicher und mentaler Missbrauch".

Alt hofft, "dass alle Beteiligten den Schuss" gehört haben

In der Folge hatte der DTB gemeinsam mit dem Schwäbischen Turnerbund eine Aufklärung angekündigt. Zwei Trainer sind vorerst bis zum Sonntag freigestellt. Voraussichtlich in der kommenden Woche soll eine Untersuchungskommission eingesetzt werden. "Zur angekündigten Aufarbeitung werden wir vermutlich nächste Woche etwas sagen können. Wir stimmen aktuell das Prozessdesign, den genauen Untersuchungsumfang, aber auch die personelle Besetzung ab", hatte der DTB-Vorstandsvorsitzende Kalle Zinnkann im dpa-Gespräch angekündigt.

Alt sagte nun, sie hoffe, "dass alle Beteiligten den Schuss wenigstens jetzt gehört haben". Für den Aufarbeitungsprozess müssten endlich unabhängige Fachleute und Kontrollinstanzen her. "Ansonsten fürchte ich, dass nach ein paar Alibimaßnahmen auf der Trainerebene am Ende wieder alles so bleiben wird wie vorher", sagte die Ex-Turnerin.

© dpa‍-infocom, dpa:250117‍-930‍-347820/1

Schlagworte: Tabea Alt, Kalle Zinnkann, Michelle Timm

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