Euphorie in der Wundertüte
Die deutschen Handballer starten am Freitag gegen Belarus in die Handball-Europameisterschaft.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Die deutschen Handballer gehen voller Elan in die Europameisterschaft. Anders als in den vergangenen Jahren formuliert der Verband kein Medaillenziel. Die neu formierte Mannschaft soll befreit aufspielen – und möglichst eine neue Euphorie entfachen.
Die Vorzeichen scheinen derzeit zumindest nicht die schlechtesten. Vielleicht wiederholt sich sogar die Geschichte von 2016, als die DHB-Auswahl in Polen völlig überraschend Europameister wurde. Vom damals ausgelösten Boom ist nach fünfeinhalb medaillenlosen Jahren – das letzte Edelmetall gab es im Sommer 2016 mit Olympia-Bronze – nicht mehr viel übrig geblieben.
Zielvorgaben für die neu formierte Mannschaft, in deren Reihen immerhin acht Turnierneulinge stehen, gibt es jedoch nicht. "Wir wollen unserem Team bei dieser EM ohne Medaillendruck die Möglichkeit geben zu zeigen, wie weit es schon zusammengewachsen ist", sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann. "Ohne Rucksack in ein solches Großereignis zu gehen, ist zweifelsohne ein Vorteil." Man könnte es auch als Lerneffekt bezeichnen. In den vergangenen Jahren hatte der Verband immer wieder Medaillenziele vorgegeben – und sie teils klar verfehlt.
Nun soll der Mannschaft Zeit gegeben werden. Jung, dynamisch und voll fokussiert – so hat sich die DHB-Auswahl in der Vorbereitung präsentiert. "Jeder Spieler, egal ob alt oder jung, egal ob neu oder schon länger dabei, hat Bock, für diese Mannschaft alles zu geben", beschrieb Rechtsaußen Timo Kastening das Binnenklima. "Man merkt, dass ein extremer Schwung entstanden ist durch die Debütanten. Da wurde ein neues Feuer entfacht", berichtete Spielmacher Philipp Weber. Wofür das letztlich reicht, wird sich zeigen. "Wir sind so ein bisschen die Wundertüte bei dem Turnier. Keiner weiß, wo wir stehen", sagte Weber.
Nach Ansicht von Kastening gehöre man "auf keinen Fall" zu den Favoriten. Doch auch dem 26-Jährigen sind Lust und Kampfgeist anzumerken: "Wenn wir uns in einen Flow spielen sowie von Corona und Verletzungen verschont bleiben, können wir für die eine oder andere Überraschung sorgen." In der Vorrunde bekommt es die deutsche Mannschaft neben Belarus noch mit Österreich und Polen zu tun. Die zwei besten Teams ziehen in die Hauptrunde ein. "In dieser Gruppe kann alles passieren", warnte Kapitän Johannes Golla. Sportvorstand Kromer sagte: "Wir wollen möglichst mit optimaler Punktausbeute weiterkommen."