Genossenschaften
"Es wird weniger Wein getrunken" – Winzer am Tuniberg kämpfen
Weniger Weintrinker, weniger Winzer, steigende Kosten – die Winzer vom Tuniberg haben einige Sorgen. Veranstaltungen sollen Wein und Menschen zusammenbringen.
Mo, 3. Mär 2025, 9:00 Uhr
Munzingen
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Die vermeldet, dass es teils erhebliche Einbrüche bis zu zehn Prozent gegeben habe. "Auch am Tuniberg, dem Weingarten Freiburgs, wurde im vergangenen Jahr weniger Wein oder Sekt getrunken", sagt Linser und führt dies auch darauf zurück, dass das Gesundheitswesen sich deutlicher gegen den Konsum von Alkohol positioniere. Die Zeiten des "gesunden Viertels zum Abend" seien vorbei. Erkennbar sei auch, dass viele junge Menschen durchaus bewusster Alkohol konsumieren.
Die Weinwirtschaft sei nicht auf Rosen gebettet. Deutlich sei erkennbar, dass sich die Zahl der Nebenerwerbswinzer reduziere. Junge Menschen, die mit Idealismus noch neben dem Beruf Rebflächen bewirtschaften, gebe es immer weniger. Das Freizeitinteresse, die Pflege von Hobbys, stehe dazu vermehrt in Konkurrenz. Zudem würden die übernommenen oder ererbten Maschinenparks ein gewisses Alter und Verschleißerscheinungen aufweisen. So seien zusätzliche Investitionen notwendig, die sich durch Erträge nicht mehr decken lassen. Daneben hätten aber auch fünf oder sechs Vollerwerbswinzer ihren Betrieb aufgegeben. Für Linser tröstlich, dass sich das nicht in umfangreichen Brachflächen zeige, sondern diese Flächen überwiegend weiter bewirtschaftet werden.
Schwieriger sei es auch, Mitarbeiter zu finden, so Linser. Dabei spiele eine Rolle, dass Länder, aus denen bisher Lesehelfer kamen, wirtschaftlich aufgeholt haben und es für die Menschen dort unattraktiver sei, hier zu arbeiten. Zugleich seien die Kosten für die Betriebe durch den Mindestlohn, die Ausgaben für die Knappschaftskasse und die Unterkunft so hoch, dass es unrentabel werde. "Die 18, 19 Euro, die uns dann letztlich Erntehelfer in der Stunde kosten, kann ich über den Markt nicht zurückholen", erklärt er.
Den Herausforderungen wollen sich die Winzer mit einer noch intensiveren Vernetzung mit dem Tourismus und der Gastronomie stellen. Zudem sind für 2025 einige Veranstaltungen geplant, die Wein und Menschen zusammenbringen sollen. Dreimal werden beim Attilafelsen Flammen lodern, wenn auf den 21. April zum Osterfeuer, auf den 8. Juni zum Pfingstfeuer und am 4. Oktober zum Herbstfeuer eingeladen wird.
Zum Probieren des durch Regen und Pilze weniger ertragreichen, dafür aber qualitativen Jahrgangs 2024, seien die Besucher bei der Jungweinprobe im Badischen Winzerkeller am 29. März eingeladen. Am 29. Mai zu Christi Himmelfahrt werden sich entlang des Tuniberg-Höhenwegs die Winzer präsentieren, am 20. und 27. Juli sowie am 3. August ist die Verkostung bei der "längsten Weinprobe auf dem Tuniberg" möglich.
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