Neues Baugebiet im Dietenbachgelände
"Es sprechen einige Gründe für die Bebauung der Dietenbachniederung"
In Freiburg ist immer wieder die Rede von einem neuen Baugebiet im Dietenbachgelände. Alternative wäre St. Georgen West. Im folgenden Interview nimmt Annette Schubert, Projektleiterin bei der Planung des neuen Stadtteils Dietenbach, Stellung dazu.
Hannes Frey, Klasse 8d & Kepler-Gymnasium Freiburg
Do, 16. Mai 2013, 9:34 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Warum sind Sie Projektleiterin dieser Planung geworden?
Schubert: Als der Gemeinderat beschloss, einen neuen Stadtteil entwickeln zu lassen, habe ich mich auf diese Stelle beworben und bin gewählt worden. An der Uni Dortmund habe ich Raumplanung studiert, bei der Stadt an der Aufstellung des Flächennutzungsplanes mitgearbeitet und ein Innenentwicklungskataster für Freiburg entwickelt. Darin sind alle Flächen, die sich für eine Bebauung im Innenbereich eignen, aufgenommen. Ich kenne mich gut in Freiburg aus, und durch meine vorherige Tätigkeit als persönliche Referentin des Oberbürgermeisters, kenne ich auch die politischen Zusammenhänge.
Zischup: Warum wird Dietenbach bevorzugt behnadelt gegenüber dem Rieselfeld-West ?
Schubert: Der westliche Teil des Rieselfelds steht unter Naturschutz und ist zusätzlich sogenanntes Flora-Fauna-Habitat-Gebiet mit dem höchst möglichen Schutz. Dort kann nicht gebaut werden. Im Rahmen einer sogenannten vorbereitenden Untersuchung prüft die Verwaltung deshalb die Gebiete Dietenbach und St. Georgen-West. Dabei werden die Vor- und Nachteile beider Flächen herausgearbeitet und einander gegenübergestellt. Aus heutiger Sicht sprechen einige Gründe für die Bebauung der Dietenbachniederung. Oberbürgermeister Salomon und Baubürgermeister Prof. Haag befürworten daher die Dietenbachniederung.
Zischup: Welche Kosten würden anfallen? Wie würden diese bezahlt ?
Schubert: Kosten fallen an für die Planung, die Erschließung und die Bereitstellung der Flächen. Bei städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen ist es so, dass die Stadt die Flächen von privaten Eigentümern kauft und später wieder zu einem höheren Preis verkauft. Aus der Differenz werden die Kosten der Planung, der Erschließung und der Schulen, Kindergärten etc. finanziert.
Zischup: Wie sähe die Infrastruktur eines neuen Stadtteils aus? Ähnlich wie im Rieselfeld?
Schubert: Der neue Stadtteil wird eigenständig sein. Er soll ähnlich wie das Rieselfeld über eine eigene Infrastruktur verfügen, das heißt über Betreuungseinrichtungen, Schulen, Sportflächen, Gewerbe. Das soziale Leben soll parallel zur Bautätigkeit im neuen Quartier entstehen, deshalb wollen wir den Stadtteil zum Beispiel rechtzeitig mit Kindertagesstätten ausstatten.
Zischup: Warum würden Sie Leuten empfehlen, dort zu wohnen?
Schubert: Der Wohnungsmarkt in Freiburg ist angespannt. Ich bin sicher, dass die Vermietung oder der Verkauf im neuen Stadtteil genau so gut funktionieren wird wie schon im Stadtteil Rieselfeld. Die Menschen suchen bezahlbare Wohnungen mit guten ökologischen Standards, die die Nebenkosten für Heizung und Warmwasser niedrig halten. Sie möchten eine gute Infrastruktur ohne lange Wege bis zum nächsten Laden oder zur Schule und ein aktives soziales Leben im Stadtteil. Diese Faktoren machen einen Stadtteil attraktiv.
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