Glosse

Zettel für Lörracher Müllabfuhr zeigt: Es geht auch freundlich

Fast nichts ist einfacher, als sich unqualifiziert über die Müllabfuhr aufzuregen. In Lörrach zeigt sich: Es geht auch mit einer freundlichen Frage.  

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Die Papiertonne wurde zweckentfremdet.  | Foto: Jonas Günther
Die Papiertonne wurde zweckentfremdet. Foto: Jonas Günther

Dass man sich über die Müllabfuhr beschwert, gehört ja irgendwie zum Leben. Was gegenüber den Menschen, die unseren Dreck beseitigen, nicht fair ist. Aber an dieser Stelle soll es nur am Rande ums Nörgeln gehen. Ich möchte nicht wie ein alter weißer Mann klingen, der sich über den rüden Umgangston beschwert. Alles nur wegen diesem Internet und Facebook. Wissen wir, ist bekannt. Es gibt aber auch Beispiele dafür, dass es anders geht.

Mülltonne steht schon seit Monaten im Hof des Finanzamts

Wer dieser Tage am Finanzamt vorbeilief, sah dort eine Papiertonne mit allerlei verschiedenem Inhalt: Plastikflaschen, To-go-Becher, Maggi-Würze ... An der Tonne hing auch ein Zettel. "Liebe Müllabfuhr". Aha – freundliche Anrede, sehr lobenswert. Durch den Zettel wird klar, dass die Mülltonne schon seit Monaten im Hof des Amts steht. Der Besitzer muss in dem Haus vor dem Finanzamt gelebt haben, inzwischen ist er aber längst weggezogen, so steht es zumindest auf dem Zettel.

Das Problem: Die Finanzamtbesucher nutzten stattdessen die Tonne und schmissen allerlei Zeug rein. "Könntet ihr ihn leeren, auch wenn es eine Papiertonne ist?! Danke." Und ein Herzchen ist auch noch auf den Zettel gemalt. Man hofft ja schon ein wenig, dass sich die Müllabfuhr erbarmt. Die Tonne stand aber Tage danach immer noch da. Und beim Schreiben dieser Zeilen fällt mir ein. Es ist gut möglich, dass auch ich etwas in die Tonne geworfen habe. Sorry!

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