"Es entspannt, in der Natur zu sein"
ZISCH-INTERVIEW mit Sebastian Koßmann, Bootsfahrer im Naturschutzgebiet Taubergießen, über eine alte Familientradition.
Klasse 4b, Grundschule Rheinhausen (Rheinhausen)
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Die Zisch-Reporterinnen und -Reporter der Klasse 4b der Grundschule Rheinhausen haben den Taubergießen-Bootsfahrer Sebastian Koßmann interviewt.
Koßmann: Seit 20 Jahren bin ich bereits als Bootsfahrer hier in Rheinhausen tätig. Mit 14 Jahren stand ich das erste Mal auf dem Boot. Es dürfen nur Familien, die ein Fischereirecht besitzen, Bootsfahrten anbieten. Traditionell erlernen die männlichen Nachkommen das Handwerk Fischerei und fahren die Boote. Hierbei handelt es sich um eine Familientradition der sogenannten Fischerfamilien, denn man übt diese Tätigkeit von Generation zu Generation aus. In Rheinhausen und Umgebung bieten mehrere Fischerfamilien Taubergießen-Bootsfahrten an. Außer den Bootsfahrten liegt den Fischerfamilien auch die Pflege unserer Natur und Heimat sehr am Herzen. So wird jährlich im Frühjahr beispielsweise Müll im Taubergießen eingesammelt. Leider wurden im Rahmen dieser Aktion auch schon Autoreifen und Stühle gefunden, die in einem Naturschutzgebiet nichts verloren haben und keineswegs dazu beitragen, diese wundervolle Natur zu schützen.
Biber und Nutrias sehen."
Koßmann: Nein, hierfür benötigt man keine Ausbildung.
Zisch: Was ist das Schönste an Ihrer Tätigkeit als Bootsfahrer?
Koßmann: Einerseits entspannt es mich, in der Natur zu sein. Andererseits stellt es für mich persönlich eine Erfüllung dar, wenn die Gäste während einer Bootsfahrt Interesse an unserer Flora und Fauna zeigen und Spaß haben. Für mich ist es die schönste Beschäftigung in der Region. Es wäre toll, wenn man davon leben könnte.
Zisch: Gibt es während einer Bootsfahrt bei Ihnen bestimmte Regeln?
Koßmann: Selbstverständlich gibt es Regeln. Im Taubergießen darf man nicht ins Wasser springen oder baden. Viel eher sollte man sich ruhig verhalten und den Tönen der Natur lauschen. Darüber hinaus darf man sich nur im Zeitraum von acht Uhr bis 20 Uhr im Taubergießen aufhalten, um auch der Natur und den Tieren Erholung zu schenken.
Zisch: Ist es für Sie nicht langweilig, immer die gleiche Strecke zu fahren?
Koßmann: Nein, es ist zu 99,9 Prozent nie langweilig. Natürlich ist dies auch sehr von der Gruppe abhängig. Es macht mir Spaß, das Interesse am Naturschutzgebiet bei den Passagieren zu wecken und ihnen unsere schöne Region näherzubringen.
Zisch: Welche besonderen Tiere oder Pflanzen konnten Sie schon beobachten?
Koßmann: Im Naturschutzgebiet Taubergießen gibt es eine Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Dort kann man beispielsweise Orchideen, Biber, Nutrias, Rehe oder Wildschweine sehen.
Zisch: Haben Sie auch schon einmal einen Eisvogel oder Wels gesehen?
Koßmann: Ja, ich habe schon öfter Eisvögel gesehen. Zudem habe ich schon einmal einen Wels entdeckt, der 1,80 Meter lang war.
Zisch: Was war Ihre spannendste Bootsfahrt? Warum?
Koßmann: Für mich ist jede Fahrt etwas Besonderes und Beruhigendes. Ich kann mich noch sehr gut an eine Bootsfahrt erinnern, bei der ich das Paddel verloren habe. Daraufhin musste ich ins Wasser, um das Paddel zurückzuholen. Das war für mich bei den heißen Temperaturen eine willkommene Abkühlung.
Zisch: Sind Sie schon einmal mit Ihrem Boot im Taubergießen aufgesessen, als zu wenig Wasser vorhanden war, oder hatten Sie schon einmal ein Leck in Ihrem Boot?
Koßmann: Nein, wir sind noch nie aufgesessen und hatten bisher zum Glück auch noch kein Leck in unserem Boot.
Zisch: Wie viele Boote besitzen Sie insgesamt und bauen Sie diese selbst?
Koßmann: Wir besitzen insgesamt drei Aluminiumboote und ein altes Holzboot. Früher baute man die Boote aus Weißtannenholz. Heute stellt man diese aus Aluminium her. Unser Holzboot haben wir selbst gebaut.
Zisch: Haben Sie Mitarbeiter? Falls ja, wie viele?
Koßmann: Nein, wir haben keine Mitarbeiter. Wir sind unsere eigenen Chefs.
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