Erwin Pelzig bei "Nachgefragt" am Rotteck-Gymnasium
Beim Schüler-Talk "Nachgefragt" zeigt sich Kabarettist Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig von seiner persönlichen Seite.
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Man kennt ihn als Erwin Pelzig, einen biederen Spießbürger mit Anglerhut, fränkischem Akzent und ziemlich klarer Meinung. Am Sonntagvormittag bei der Schüler-Talkshow "Nachgefragt" am Rotteck-Gymnasium hatten die Freiburger nun Gelegenheit, den Menschen hinter der kabarettistischen Kunstfigur kennenzulernen. Langweilig wurde es aber auch mit Frank-Markus Barwasser nicht – dafür sorgten schon die zwei eingespielt wirkenden Moderatorinnen Louisa Hugenschmidt und Johanna John.
Ob er selbst Mohammed-Karikaturen zeichnen würde? "Das kommt auf den Kontext an, aber meine Schamgrenze liegt bei dem, was ich einem Menschen ins Gesicht sagen kann. Provokation um ihrer selbst willen finde ich billig." Doch blieb der Mann hinter Erwin Pelzig nicht immer so salomonisch. Gefragt nach seiner Meinung zu Peer Steinbrück, sprach er sich klar für den SPD-Kanzlerkandidaten aus: "In Sachen demokratischer Streitkultur ist er Angela Merkel weit voraus", so Barwasser, "auch wenn die Deutschen Streit ja so gar nicht mögen."
Nach dem lockeren Streifzug durch Politik und Zeitgeschehen konfrontierten die Schülerinnen Louisa Hugenschmidt und Johanna John ihren Gast mit seinen eigenen Folterwerkzeugen. Doch aus der Ruhe bringen ließ sich der Medienprofi Barwasser auch dann nicht, als man ihm "Bowle" aus Spargelwasser und Kamillentee kredenzte. Völlig ungerührt schlürfte er die Brühe und verriet, dass er die Gäste seiner Satire-Talkshow "Pelzig hält sich" auch schon mal mit wurstwasserhaltigen Spezereien versorgt habe.
Nur einmal schien der Kabarettist ernsthaft in Bedrängnis zu geraten. Als es darum ging, wer von den Dreien am schnellsten mehrere Schälchen mit Crème brûlée flambiert bekäme, ging auf einmal der Feueralarm los. Alles kein Problem hieß es, bis kurz darauf Manfred Joos von der Freiburger Feuerwehr erschien, mit Martinshorn und in voller Montur, sich vor dem verschreckten Barwasser aufbaute und in breitestem Badisch nach Aufklärung verlangte. Lange brauchte der schlagfertige Franke allerdings nicht, bis er wieder Herr über sein Mundwerk war.
Persönlich wurde es, als Barwasser verschiedene Gegenstände in schwarzen Beuteln ertasten sollte. Dabei entlockten die extrem gut vorbereiteten Moderatorinnen ihrem Gast Anekdoten, die er selbst beinah vergessen zu haben schien. Zum Beispiel der Topf mit den Geranien, den er als Zweitklässler seiner Angebetenen darreichte, die ihn aber nur verächtlich abblitzen ließ: "Zum Glück, sie ist nämlich eine schreckliche Person geworden." Oder das Butterbrot, das den Protestanten an seine Kindergartenzeit bei katholischen Nonnen erinnerte: "Das war meine erste Begegnung mit dem strafenden Gott, wie ich als Dreijähriger im Sandkasten mein Brot fallen ließ."
Zum Glück hat er sein Alter Ego Erwin Pelzig: "Der ist wie ein Ventil." Ablegen will Barwasser die Figur erst, wenn er anfängt, dessen Kleidung privat zu tragen.
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