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Ermüdender Wiederaufguss

ACTION: "Guardians 2".  

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Star-Lord (Chris Pratt)   | Foto: marvel
Star-Lord (Chris Pratt) Foto: marvel
In der kalkulierten Blockbusterchoreografie des "Marvel"-Comic-Konzerns wirkte "Guardians of the Galaxy" wie ein verzogenes Kind. Aber der anarchistische B-Movie-Charme, die schräge Crew angeschlagener Heldenfiguren und der unorthodoxe 70er-Jahre-Soundtrack spülten 773 Millionen Dollar in die Kassen. Die grüngesichtige Gamora (Zoe Saldana), Waschbär Rocket, Muskelprotz Drax (Dave Bautista), Wurzelmännchen Groot und Erdling Star-Lord (Chris Pratt, siehe Ticket-Interview) bildeten ein unterhaltsames Chaosteam, das seine heroischen Aufgaben nicht allzu ernst nahm.

Nun bringt der Regisseur James Gunn "Guardians of the Galaxy Vol. 2" in die Kinos und setzte gleich zu Beginn auf ironische Kontinuität: Während die schwerbewaffneten Kollegen gegen ein Schlangenmonster kämpfen, tanzt im Vordergrund der kleine Groot als putziges Maskottchen zu dem Super-Oldie "Mr. Blue Sky" von Electric Light Orchestra. Das Team hat sich mittlerweile zur begehrten Söldnertruppe gemausert und wird aus misslicher Lage von einem gewissen Ego (Kurt Russell) gerettet, der sich als Star-Lords außerirdischer Erzeuger vorstellt. Der superreiche und unsterbliche Daddy verfügt über einen selbsterschaffenen Planeten, der in feinstem 70er-Kitsch erstrahlt. Aber hinter seinem gönnerhaften Auftreten verbergen sich finstere Absichten.

Dieser recht übersichtliche ödipale Konflikt erweist sich als genauso wenig tragfähig für zwei Kinostunden wie die eher schlaff-komische Gruppendynamik im Heldenteam. Dass sich die Handlung in Nebenerzählsträngen verliert, könnte man noch verkraften, wenn der Film in einen soliden Albernheitsmodus finden würde, wie es dem Vorgänger gelungen ist. Aber im Gegensatz zu den zahlreichen Explosionen auf der Leinwand zünden die müden Gags nur gelegentlich. Zu sehr ruhen sich die Figuren auf ihren Charakterisierungen aus Teil 1 aus und wirken in ihrem schrägen Dasein erstarrt.

Die zweite Begegnung mit den "Guardians of the Galaxy" auf der Leinwand fühlt sich so an, als würde man Leute, die man im Urlaub kennen gelernt hat, nach drei Jahren wiedertreffen. Man erinnert sich verwundert an die gute Zeit, die man miteinander verbracht hat, und weiß nun nichts mehr mit diesen Langweilern anzufangen. "Vol. 2" ist ein ermüdender Wiederaufguss und zeigt erneut, dass sich Humor und Komik selten erfolgreich in einem Franchise rekultivieren lassen. (Läuft flächendeckend, ab 12)

Ressort: Kino

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