Duales Studium
Ausbildung in der Krankenpflege
Aus der Uni in die Klinik zur Ausbildung – und danach wieder an die Uni, zum dualen Studium. So führte Sandras Weg raus aus dem Studium rein in die Pflege. Traumberuf gefunden.
dpa
Fr, 6. Mär 2015, 15:34 Uhr
Thema: stellenspezial gesundheit und soziales 2015, Stellen: Gesundheit und Soziales
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Krankenpfleger sind die rechte Hand des Arztes in der Klinik: Sie assistieren ihm bei Untersuchungen und verabreichen auf seine Anweisung hin Medikamente. Sie nehmen den Patienten Blut ab, versorgen Wunden oder legen Infusionen. Zu ihren Aufgaben gehört es laut der Bundesagentur für Arbeit, Kranke bei der Körperpflege zu unterstützen, ihnen zum Beispiel beim Aufstehen und Gehen zu helfen und ihnen Essen zu bringen. Gleichzeitig übernehmen sie administrative Aufgaben und überwachen zum Beispiel den Arzneimittelvorrat.
"Die Arbeit bei den Patienten ist meine Erfüllung. Es ist toll zu sehen, wenn es den Menschen mit meiner Hilfe allmählich bessergeht", schwärmt Schmidt. Um ihre Zukunft muss sich die 29-Jährige keine Sorgen machen. Ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger, so die korrekte Bezeichnung, werden in Zukunft noch dringender gebraucht als heute schon.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe schätzt, dass bis 2025 rund 193 000 Vollzeitkrankenpfleger fehlen werden. Er beruft sich auf Berechnungen des Statistischen Bundesamtes und des Bundesinstituts für Berufsbildung. Beide prognostizieren angesichts von immer mehr älteren Menschen eine steigende Zahl von Pflegebedürftigen in Krankenhäusern und Altenheimen.
Wer den Beruf erlernen will, braucht die mittlere Reife oder einen Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. In der schulischen Ausbildung wechseln sich Unterricht an einer Krankenpflegeschule und Praxisphasen in der Klinik ab. In der Pflegeschule stehen Fächer wie Arzneimittellehre, Hygiene- und Ernährungslehre sowie Anatomie auf dem Stundenplan.
Nach dem Abschluss müssen Berufstätige mit einem stressigen Arbeitsalltag rechnen. In vielen Kliniken würden Stellen abgebaut. Viele Krankenpfleger klagten über zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten und Überlastung, sagt Andreas Westerfellhaus. Er ist Präsident des Deutschen Pflegerates. Hinzu kommt die Arbeit im Schichtsystem. Auch Pflegeschülerin Sandra Schmidt kennt stressige Tage und knappe Besetzungen. Sie hält dennoch an ihrem Traumberuf fest: "In der freien Wirtschaft gibt es genauso Überstunden", meint sie. Neben dem Fachwissen brauchen die Fachkräfte vor allem Empathie und Verantwortungsbewusstsein. Die Patienten sind auf Hilfe angewiesen, haben eventuell Schmerzen oder Angst vor einem Eingriff. "Und man braucht Geduld mit den Patienten, auch wenn es stressig wird. Man muss lernen, Prioritäten zu setzen, wenn viele Aufgaben eigentlich gleichzeitig erledigt werden müssten", so Schmidt. Der Umgang mit Schwerkranken und Sterbenden erfordert psychische Stabilität.
Sandra Schmidt jedenfalls hat ihren Traumberuf gefunden und macht weiter. Sie hat sich nun für einen dualen Bachelor-Studienplatz in Köln beworben. Wenn es klappt, schnappt die Ex-Studentin neben ihrer Arbeit in der Klinik bald wieder Uni-Luft.
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