Tourismus
Emmendinger programmiert Smartphone-Stadtrundgänge
In Emmendingen und Freiburg gibt es das Angebot schon, Endingen soll dazukommen: Der Emmendinger Dominic Fischer bringt Geschichtliches und Wissenswertes aufs Smartphone-Display.
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EMMENDINGEN. Das Stadttor ist dabei, die Hochburg, der alte Friedhof, das Markgrafenschloss: Der Neu-Emmendinger Dominic Fischer hat einen digitalen Stadtrundgang für Emmendingen entwickelt. Smartphone-Benutzer können sich Informationen zu interessanten Gebäuden dort anzeigen lassen, wo sie gerade stehen. Der 30-Jährige will mit seiner Ein-Mann-Firma Maqnify noch in vielen anderen Städten Fuß fassen – Freiburg ist schon dabei, Endingen soll folgen.
Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Aufkleber mit QR-Codes zum Abscannen gibt es in Emmendingen nicht. Die kosten extra: Dominic Fischer will mit seiner Firma Maqnify Geld verdienen. Seine Kunden sind nicht die Touristen, sondern die Städte, die sich mit digitalen Stadtrundgängen interessant machen wollen und nicht die Ressourcen haben, eigene Programme dafür zu entwickeln – Fischers Zielgruppe sind kleine und mittlere Städte. "Großstädte haben große Budgets", sagt Fischer. "Die wollen was Eigenes."
Emmendingen war ein Testlauf für Fischer: Er wollte zeigen, was sein System kann – und hat 23 Stationen einprogrammiert. In Freiburg bietet Maqnify Infos zu 38 Punkten. Das Münster ist dabei, das Martinstor, die Alte Wache, unter anderem. Nächstes Jahr, erzählt Fischer, soll Endingen an die Reihe kommen.
Der 30-Jährige stammt aus Wiesbaden. Der gelernte Veranstaltungskaufmann absolvierte in Freiburg ein Eventmanagement-Studium mit dem Schwerpunkt Tourismus, seine Bachelorarbeit schrieb er über das Multifunktionsstadion des englischen Fußballclubs Leeds United. Nach Emmendingen kam er, weil er in Freiburg keine bezahlbare Wohnung fand – und lernte die Stadt dann doch schätzen. "Hier hat man einen Ruhepol", sagt er, "und man ist schnell überall."
Seine Firma kommt langsam in die Gänge. Angestellte hat er nicht, bei Bedarf heuert er freie Mitarbeiter an – Webentwickler, Grafiker, Werbetechniker. "Wir wollen größer werden", sagt er.
Maqnify soll nicht nur für Tourismusbüros interessant werden, sondern auch für Cafés, Restaurants und Geschäfte in der Nähe der Stationen – die zahlen Geld und dürfen sich dafür auf Fischers Seite präsentieren. "Wir fragen aber nicht jeden", sagt Fischer. "Und wir würden keine Ketten aufnehmen – das macht sonst den Charme der Innenstädte kaputt."
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