Einsatz von Smartphone und Tablet im Unterricht
Bei der Kreisdelegiertenkonferenz der SPD Breisgau-Hochschwarzwald ist die Bildungspolitik im Digital-Zeitalter ein Thema.
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Es sei eine sehr emotional geführte Debatte, befand Dejan Mihajlovic. Er ist Lehrer an der Pestalozzi-Realschule in Freiburg und setzt sich seit Jahren mit dem Thema auseinander. Als Lehrer und Vater hat der Sozialdemokrat tagtäglich Einblick in den Umgang mit den digitalen Techniken und Medien, erfährt viel über Vorteile, Ängste, Probleme und Sorgen.
"Es gibt gleich mehrere Initiativen, die sich mit der IT an Schulen beschäftigen", sagte Mihajlovic eingangs seines Kurzvortrags und verwies dabei auf die Bildungsoffensiven aus dem Bundesbildungsministerium, eine weitere Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums und auf Handreichungen der Bundeskultuskonferenz. Gleich vier "Baustellen" machte der Pädagoge in Sachen digitaler Informationstechnik an den verschiedenen Schulformen, Hochschulen und in der Lehreraus- und Fortbildung aus. "Von der sich rasant entwickelnden digitalen Welt gehen größte Unsicherheiten aus. Viele wissen nicht, wie das Thema angepackt werden kann", sagte Mihajlovic. Soll bereits im Grundschulalter spielerisch das Programmieren erlernt oder Grundkompetenzen erst in den weiterführenden Schulen vermittelt werden? Fragen, auf die der Pädagoge mit Blick auf die rasante Ausbreitung digitaler Inhalte mit einem "klaren Jein" geantwortet hat. Auch in der SPD werde das Thema unterschiedlich diskutiert: "Es gibt zahlreiche Richtungsdebatten", sagte er. "Wichtig dabei ist, dass auf jeden Fall auf die soziale Komponente geachtet werden muss." Mihajlovic forderte für die Schulen konkrete Handlungsweisungen, um Lehrer für die Zukunft fit machen zu können.
Wie kontrovers das Thema diskutiert wird, zeigte auch der Hinweis der Kreisvorsitzenden Birte Könnecke, die das Schwinden von Kernkompetenzen wie Rechnen und Schreiben anmahnte. "Im digitalen Zeitalter darf man analoges Wissen nicht vergessen", zitierte sie SPD-Chef Sigmar Gabriel.
"Die Diskussion wird sehr emotional geführt, weil Ängste und Unkenntnis die Oberhand gewinnen", betonte Dejan Mihajlovic. Er skizzierte die Vorteile digitaler Medien und den Einsatz von Smartphone, Tablet und Notebook im Unterricht, ohne die Gefahren zu verschweigen. "Dazu gibt es tolle Programme, mit denen die Inhalte sinnvoll begleitet werden können", erzählte der Lehrer.
Datensicherheit und die Sensibilisierung der Kinder und Jugendlichen seien aber nicht allein ein Thema an Schulen, sondern müssten offen in den Familien diskutiert werden, lautete sein Appell an die Eltern. "IT gehört heute zum Leben, schwindende Kernkompetenzen könnten aber durch die neue Technik sinnvoll gestärkt werden", sagte Dejan Mihajlovic weiter.
Sorgen bereitet den Kreisdelegierten allerdings, dass immer häufiger die Kompetenz, Informationen zu filtern und kritisch zu hinterfragen, verloren gehe. Auch die Bezahlbarkeit der Technik könne zu sozialen Härten führen, hieß es weiter. Ein Punkt, den Dejan Mihajlovic nicht wegdiskutieren wollte. Deshalb forderte er: "Wir brauchen eine in der Gesellschaft breit angelegte Diskussion und nicht nur hinter verschlossenen Türen der Lehrerzimmer."
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