"Einer der besten Auftritte, nicht geheuchelt!"
Die Beginner gaben ihr drittes Gastspiel in Freiburg - und wurden heftigst von der HipHop-Community gefeiert - nur auf den oberen Rängen blieb es ruhiger.
Judit Hartmann, Laura Müller & Savera Kang
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Es ist erst halb sechs, aber die ersten Fans warten schon an den Absperrungen vor dem Bürgerhaus Zähringen. Wir suchen nach Marek, dem Tourmanager der Beginner, der ein Interview für uns organisiert hat. Der ist jedoch nirgends zu finden. "Schaut doch mal um die Ecke", rät uns jemand. Da aber werden wir sofort von einem anderen abgewimmelt: "Der Meister meditiert gerade, kommt doch später noch mal wieder, ich traue mich nicht ihn jetzt zu stören."
Um 20.15 Uhr betreten Main Concept die Bühne und Rapper David P präpariert das Publikum ordentlich. Eine Stunde später ist Eißfeldt dran: "Habt ihr Bock auf die Beginner Show?" Klar hat die tobende Menge Bock auf die Beginner Show und DJ Mad, Eißfeldt und Denyo legen mit "Back in Town" los. Und irgendwie trifft das gleich den Nagel auf den Kopf: immerhin ist das das dritte Konzert, mit dem sich die Beginner ihren Fans in Freiburg zeigen - diesmal haben die Macher von Koko Entertainment sie hergeholt.
Mit im Publikum: Stephan Weber, 23 Jahre. Was erhofft er sich von dem Konzert? "Es sind die Beginner - was soll ich da für Erwartungen haben?" sagt Stephan, "es groovt, die Texte sind geil - ich habe hohe Erwartungen, aber die werden auf jeden Fall erfüllt." Und Sebastian Reich, 22 Jahre, meint: "Ich höre die Beginner schon seit ihrem ersten Demotape und ich hoffe, dass das heute ein geiles Konzert wird."
Aus den Boxen tönt der Track "Wer bist'n du?". Eißfeldt und Denyo springen energiegeladen über die Bühne. Die ist mit einem aufblasbaren Beginner-Logo geschmückt. Im Hintergrund neben DJ Mad übernimmt Miss Mars den Gesangspart der Show, unterstützt von Danny Deluxe an der Querflöte. Während einiger Tracks beweist Eißfeldt, dass er nicht nur rappen, sondern auch mit den Bongos umgehen kann. Auf die Fragen "Seid ihr glücklich?" und "Wollt ihr noch glücklicher werden?" antworten die überwiegend männlichen Zuschauer mit einem lauten "Ja" - und "Gustav Gans" beginnt. Die aus dem Videoclip bekannten Plüschfiguren Schwein und Bär tanzen über die Bühne. Das Publikum geht ab, als ob es nun endgültig den Eintrittspreis von 20,10 Euro verkraftet hätte.
"Meine neuste technische Innovation": Eißfeldt hält sein Handy ans Mikrophon und der Beat von "Ice Ice Baby" erklingt. Die Beginner haben daraus eine Lobeshymne auf ihn gemacht. Ähnliche Kompositionen entstanden aus Lumidees "Never leave you (Uh, Oooh, Uh, Oooh)" für "Denyo, oh, oh" und Michael Jacksons "Bad" für "DJ Mad". Und dann verdunkelt sich die Halle, die Alarmlichter leuchten auf. Die Fans kennen jedes Wort von "Hey, Leude" auswendig und singen lauthals mit. Die Masse tobt und erntet großes Lob von Eißfeldt, der das Konzert genau dann, nach anderthalb Stunden, für beendet erklärt.
Doch das Publikum gibt sich noch nicht zufrieden und verlangt lautstark nach einer Zugabe. Offenbar können die Beginner ihren Fans diesen Wunsch nicht abschlagen und betreten, unter tosendem Applaus, für drei weitere Lieder, erneut die Bühne. Auch als das Konzert ein zweites Mal für beendet erklärt wird, ist die Crowd noch immer nicht befriedigt. Also geben die Beginner auch noch das obligatorische "Liebeslied" zum Besten. Die Stimmung erreicht ihren Höhepunkt als DJ Mad "Rock on" anstimmt - und das Publikum prompt allein weiter singt. Von so viel Enthusiasmus sind die Musiker sichtlich begeistert.
Sein tatsächliches Ende nimmt das Konzert um elf Uhr - sinnigerweise mit "Dankeschön". Eißfeldt verlangt nach einem dicken Applaus für die Crew und vor allem für Freiburg. Die Beginner begeben sich in den Backstage Bereich, das Licht geht an und sofort startet auf der Bühne der Abbau.
"Ich fand's ewig gut - vor allem die Einbeziehung des Publikums und der Sängerin." Fatima Weiß. 14 Jahre
Wir treffen Stephan wieder, der wie erwartet wirklich sehr zufrieden ist. Und auch die 14-jährige Fatima Weiß schwärmt: "Ich fand's ewig gut, vor allem die Einbeziehung des Publikums und die Sängerin. Nur die Leute in den oberen Rängen haben nicht richtig mitgemacht." Auch Christina Dietrich, 17 Jahre alt, fand das Konzert "leider zu kurz". Und doch, fügt sie hinzu, "war das das beste Konzert, auf dem ich bisher war". Auch Uwe Arnold ( 15 ) ist begeistert: "Mir hat Main Concept gefallen und die Stimmung war cool." DJ Mads Fazit: "Es war extrem gut, einer der besten Auftritte, nicht geheuchelt! Ich zieh nach Freiburg!"
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