Einen Platz für alle schaffen

Einen Ort, an dem alle zusammenkommen, ob alt oder jung: Das wünschen sich viele Bürger in Ehrenkirchen. Für die Idee des Mehrgenerationenplatzes gibt es schon einen Standortvorschlag.  

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Ein "Platz für Kreativität, ein lebhafter und zugleich gemütlicher Ort" soll in Ehrenkirchen geschaffen werden. Diese Idee stellten Kathrin Lienhard und Daniela Dockweiler in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor. Sie setzen sich für einen Mehrgenerationenplatz ein, auf dem sich Kinder austoben, Jugendliche sporteln, Eltern entspannen und Großeltern Familienzeit genießen können. "Aktuell fehlt ein Platz an der frischen Luft für alle", diagnostizierten sie.

Die Wichtigkeit solcher Begegnungspunkte liegt auf der Hand, die Gesellschaft teilt sich zunehmend in voneinander getrennte Blasen auf. Philosoph Jürgen Habermas spricht von einer Aufsplitterung der Gesellschaft in "Halböffentlichkeiten", denn Orte, an denen tatsächlich alle zusammenkommen, sind rar. Umso wichtiger sind Plätze zum öffentlichen Austausch. Die Pläne für den Mehrgenerationenplatz in Ehrenkirchen stecken noch in den Kinderschuhen, aber ein Ort schwebt Lienhard und Dockweiler bereits vor: Auf dem Tennis- und Fußballgelände in Kirchhofen sei Platz, und mit den beiden Clubheimen, einem Restaurant und Parkplätzen sei die nötige Infrastruktur vorhanden.

Wie genau könnte das Projekt aussehen? Konkret stellen sich Lienhard und Dockweiler darunter eine Art Park vor, mit vielen Sitzmöglichkeiten, die zum Reden einladen, und einem Pumptrack zum Skateboard-Fahren. Nach und nach könnte der Park um eine Überdachung, ein Fitnessareal, Tischtennisplatten oder Basketballkörbe erweitert werden. Die Idee dazu entstand 2023 in einer Gruppe von Eltern, seitdem steht die Initiative in engem Austausch mit unterschiedlichen Vereinen. Durch den Park sollen Generationen zusammengebracht werden, aber auch die verschiedenen Dörfer wie Norsingen und Offnadingen innerhalb der Gemeinde.

Im Gemeinderat fand das Projekt großen Anklang: "Von mir aus können wir gleich anfangen", rief Claudia Mayer von den Grünen. Ein Vorbehalt gegen das Projekt sorgte für viele Lacher: "Tennisspieler sind schon eigen", sorgte sich ein Gemeinderat. Ob sich die Großmütter wohl freuen, wenn sie einen Ball an den Kopf bekommen?

Die Details der Koordination mit den anderen Clubs müssten noch ausgearbeitet werden, aber herumfliegende Filzbälle seien wohl nicht das größte Problem. Brenzlig wird es eher, wie so oft, bei den Finanzen. Die Gemeinde drückte zwar ihre Unterstützung für die Idee aus. "Wir haben eine relativ teure Infrastruktur", gab Bürgermeister Thomas Breig jedoch zu bedenken. Mit dem St.-Gallus-Haus, den Feuerwehrhäusern oder dem Gemeindehaus Offnadingen mangele es nicht an Treffpunkten, wenn auch nicht an der frischer Luft.

Die Initiative schlug vor, die Kosten durch Förderungen, durch Stiftungen, Spenden, die Vereine und Zuschüsse der Gemeinde zu stemmen. Breig betonte aber, dass der Spielraum der Gemeinde eingeschränkt sei. Die Kosten für ähnliche Projekten beliefen sich auf 250.000 bis 500.000 Euro. In Ehrenkirchen könnte es jedoch durch die vorhandene Infrastruktur etwas günstiger werden. Die Planung könne kostenlos durch einen Mitarbeiter einer internationalen Firma, die urbane Sportparks entwickelt, übernommen werden, informierten die Organisatorinnen. In den nächsten Monaten soll die Idee in einem Arbeitskreis oder einem Verein konkretisiert werden.
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