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Eine Vogelspinne hing an Papas Po

Eine lustige Tiergeschichte von Julia Rohde aus der Klasse 4 b der Adolf-Gänshirt-Schule in Eichstetten.  

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  | Foto: Ferdinando Terelle
Foto: Ferdinando Terelle
Es fing alles damit an, dass meine Mutter starb. Meine große Schwester Katja, mein Vater Markus und ich, Jonas, redeten drei Tage lang kein einziges Wort.

Nach einer Woche sagte Papa abends zu uns: "Ach, Kinder ich hatte mir überlegt ob wir, also ihr wisst ja dass eure Mutter für zwei Monate im tropischen Regenwald war. Sie fand es da doch so toll, und ich dachte mir, wir könnten, da gibt es halt kleine Häuser und ja,… ich dachte wir können da vielleicht hinziehen!"

Meine Schwester und ich starrten unseren Vater an, er wich unseren Blicken aus und flüsterte: "Das war wohl doch keine so gute Idee." Danach ging er ins Bett. Katja und ich waren still, zehn Minuten lang, dann sagte ich zu Katja: "Habe ich das richtig gehört, Papa möchte mit uns in den Regenwald ziehen?" Katja antwortete mir: "Ja, ich glaube das hast du richtig gehört."

Mindestens 15 Aras

Am nächsten Donnerstag saßen wir im Flugzeug und flogen in den Regenwald. Als wir vor unserem neuen Haus standen, bekamen wir alle einen ordentlichen Schrecken: Auf dem Haus saßen mindestens fünfzehn blaue und rote Aras, ein Affe sprang von hinten auf Katjas Schulter und machte einen lauten und komischen Ton. Sofort kamen ganz viele andere Affen und verwuschelten unsere Haare. Ich rief zu meinem Papa, der ganz umhüllt von Affen war: "Gibt es hier auch Raubkatzen oder so?" Mein Papa schrie zurück: "Glaube schon, aber ich habe keine..." mehr konnte er nicht sagen, denn ein Affe griff mit seiner Hand in Papas Mund und schaute hinein. Ein anderer Affe zog Papas Hose runter. Plötzlich schrie Katja auf, die Büsche bewegten sich, ein Knurren war zu hören, dann ein Ruf: "Meo venga!". Ein farbiger Junge kam aus den Büschen mit einem fast ausgewachsenen Gepard. Wir wichen alle zurück, aber der Junge sagte: "Meo ist nicht gefährlich."

Shumba und die Raubkatzenjungen

Dann erzählte er uns, dass er Shumba hieß und mit seiner Mutter und seinem Vater und seinen fünf Geschwistern in einem kleinen Dorf am Ende des Regenwaldes wohnte. Außerdem erzählte er uns noch, dass er immer, wenn eine Raubkatzenmutter stirbt oder das Junge verstößt, es aufnimmt, pflegt und Kunststücke mit ihm einübt. "Meo ist auch so einer, seine Mutter wurde von Wilderern getötet" , sagte Shumba, "aber er hört noch nicht ganz auf mich." Im Haus drinnen gab es drei Betten, ein Bad, eine kleinen Küche und ein Sofa mit zwei Sesseln. Papa musste ganz dringend auf die Toilette. Auf einmal kam Katja zu mir gerannt: "Hast du das gehört?", fragte sie. "Nein, ich habe nichts gehört," sagte ich ihr. Sie hatte sich schon umgedreht, da rief ich ihr nach: "Meinst du das Geräusch?" "Ja," sagte Katja. "Das kommt von Papa", rief ich. Wir liefen dem Geräusch entgegen.

Die Badezimmertür sprang mit einem Ruck auf. Papa hüpfte heraus. Er schrie: "Au, Au, Aahhhh". Da sahen wir es. Eine Vogelspinne hing an Papas Popo. Shumba kam und rief: " Ganz ruhig bleiben, ich nehme sie weg." Papa gelang es, etwa sieben Sekunden stehen zu bleiben. Das reichte Shumba. Er griff die Spinne und warf sie aus dem Fenster. Dann rief er uns zu: "Los, schnell ins Dorf, zu meiner Mutter, die kann dir helfen." Wir rannten so schnell es ging ins Dorf. Shumbas Mutter Sambania drückte aus einem herzförmigen Blatt etwas Saft heraus und verteilte es auf der Wunde.

Danach sahen wir Shumbas Haus an. Überall gab es Schlangen, Spinnen und kleine Leoparden und Geparden. Katja verliebte sich in Mingo, den drittältesten Bruder von Shumba. Abends wollten die beiden einen Spaziergang machen und den Sonnenuntergang beobachten. Mingo kam zu unserem Haus, um Katja abzuholen. Katja war noch nicht ganz fertig, sie holte sich noch ein Halstuch.

Etwas bewegte sich an Katjas Hals

Ziemlich lange gingen die beiden durch den Wald zu einer Lichtung. Ganz dicht neben Katjas Ohr hörte Mingo ein Zischen. Mingo schaute Katja an und merkte, dass sich etwas an ihren Hals bewegte. Er schaute das Halstuch genauer an und bemerkte einen roten langen Faden, der sich krümmte. Mingo rief: " Bleib mal stehen!"

Katja stand kaum, da packte Mingo ihr Halstuch und wickelte es ab. Katja fragte entsetzt: "Was machst du da?" "Psst" sagte Mingo, "du hattest eine Schlange statt einem Halstuch um deinen Hals." "Waaaas?", kreischte Katja, "war es eine Würgeschlange?" "Nein", antwortete Mingo. Er setzte die Schlange in das Laub auf den Boden. Danach sagte er: "Die Schlange hat sich wohl in euer Haus geschlichen und ist in dein Zimmer gekrochen. "Gut, dass du es gemerkt hast!", sagte Katja.

Papa, Katja und ich haben uns bald eingelebt und noch viele lustige und spannende Dinge mit den Tieren erlebt.

Ressort: Zisch-Texte

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