Eine normale Geschäftsbeziehung
Der Basler Tennis-Star Roger Federer spielt nicht mehr aus sentimentalen Gründen bei den Swiss Indoors in seiner Heimatstadt.
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Dass die Swiss-Indoors-Organisatoren in diesem Jahr Federers Landsmann Stanislas Wawrinka aufs Cover ihres Magazins beförderten, kann daran nichts ändern. Zumal dieser bereits in Runde eins am Kasachen Michail Kukuschkin scheiterte. Federer, fünfmaliger Sieger der Swiss Indoors, ist der Liebling der Fans, auch wenn er nicht mehr der Liebling von Turnierchef Roger Brennwald ist. Im April hatte es noch geheißen, die Differenzen nach gescheiterten Vertragsverhandlungen seien beigelegt, eine neue Übereinkunft getroffen. Dem ist offenbar nicht so. Ein Vertrag zwischen beiden Parteien, wie es ihn jahrelang gab, existiert nicht. "Es gibt keine Verbindung mit dem Turnier. Ich habe mich einfach eingeschrieben, wie andere auch", sagt Federer kühl. Eine ganz normale Geschäftsbeziehung also. Kein Sonderstatus.
Er werde immer in Basel spielen, hat der 17-malige Grans-Slam-Sieger einmal gesagt. Die Swiss Indoors, das Tennisturnier in seiner Heimatstadt, sei eine Herzensangelegenheit für ihn. "Es wäre auch eine Option gewesen, hier nicht zu spielen", stellt Federer nun emotionslos klar. Natürlich genieße er es weiterhin, quasi vor der Haustür antreten zu können. Seine Beziehung zu den Swiss Indoors habe sich über die Jahre aber verändert. "Ich kann es mittlerweile als normales Turnier sehen." Den Druck, in Basel gewinnen zu wollen und zu müssen, verspüre er nicht mehr. "Da ist keine Panik mehr."
Dass Roger Federer erneut bei den Swiss Indoors spielt, hat keine sentimentalen Hintergründe mehr. Vielmehr passte die Veranstaltung einfach in die abschließende Jahresplanung des 33-Jährigen. Die Swiss Indoors sind für den aktuellen Weltranglistenzweiten der Auftakt zu einem fünfwöchigen Saisonendspurt: Die Turniere in Paris und London stehen noch auf dem Programm, er könnte sogar wieder die Nummer eins der Welt werden – und danach erstmals Daviscup-Sieger mit der Schweiz. In Lille geht es gegen Frankreich um den Mannschaftstitel. Auf Sand, weshalb Federer vor den Swiss Indoors noch ein Kurztrainingslager auf diesem Belag eingelegt hat. Eigentlich eher untypisch für einen, der seine Belastungen wohl dosiert. Doch Federer erlebt den vermeintlichen Herbst seiner Karriere als zweiten Frühling. "Ich wache ganz normal auf", berichtet der vierfache Familienvater. Will heißen: Federer ist schmerzfrei. Vergessen die Krise 2013, während der ihn Zweifel und Verletzungen geplagt hatten und es Niederlagen gegen Spieler wie Federico Delbonis und Daniel Brands gab. "Ich fühle mich gesund, fit und ziemlich frisch", bekräftigt der Wiedererstarkte. "Das Alter", sagte Federers Rivale Novak Djokovic kürzlich, "spielt bei Roger keine Rolle."
Am Mittwochabend besiegte Roger Federer in Runde eins der Swiss Indoors den Luxemburger Gilles Muller 6:2, 6:1.
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