"Eine Chance, zu zeigen, wie toll dieser Sport ist"
Als zweiter großer Team-Sport legt der Basketball diese Woche trotz der Corona-Krise wieder los / Sechs Spiele im Free-TV.
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Wie setzt die Basketball-Bundesliga ihre Saison fort?
Anders als die Topligen im Handball, Eishockey und Volleyball brach die Männer-Bundesliga in der Corona-Krise – im Gegensatz zu den Basketball-Frauen in Liga eins – ihre Spielzeit nicht ab. Die BBL erhielt die politische Zustimmung in Bayern zu einem Hygiene- und Sicherheitskonzept – auch aus Sicht von Herbert Hainer eine große Chance. "Es wird in den nächsten vier Wochen nur Fußball und Basketball geben", sagte der Präsident des FC Bayern München im Bayerischen Fernsehen. "Und das ist eine gute Chance für Basketball, zu zeigen, wie toll dieser Sport ist." Die Spieler und Betreuer werden in München in einem Hotel isoliert und haben keinen Kontakt zur Außenwelt oder ihren Familien.
Wie läuft das Turnier sportlich ab?
Die zehn Teams sind in zwei Gruppen aufgeteilt, darin spielt einmal jeder gegen jeden. Die jeweils besten vier Mannschaften erreichen die Playoffs. Dort gibt es in den Viertel- und Halbfinals sowie den Endspielen jeweils Hin- und Rückspiele. Die Resultate werden addiert.
Wer ist Favorit?
Auch wenn der FC Bayern auf US-Star-Center Greg Monroe aus familiären Gründen und den verletzten Führungsspieler Nihad Djedovic verzichten muss, führt der Weg zur Meisterschaft nur über die Münchner. "Wir werden sicherlich den Wettbewerb nicht spielen, um Zweiter zu werden", sagte Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic. Zudem darf der Titelverteidiger im gewohnten Umfeld antreten. "Ist das – ohne Zuschauer – wirklich ein sportlicher Vorteil?", fragt Pesic. "Ich weiß es nicht, da fehlen die Erfahrungswerte." Vor der Unterbrechung spielten auch die MHP Riesen Ludwigsburg mit dem ehemals beim USC Freiburg in der Jugend spielenden Ariel Hukporti (18) eine starke reguläre Hauptrunde, deren Ergebnisse aber gestrichen wurden. Alba Berlin ist als zweites deutsches Euroleague-Team neben Bayern einen eng getakteten Spielplan gewöhnt.
Welche neuen Gesichter
gibt es zu sehen?
Jeweils zwei Spieler konnten die Teams nachverpflichten, nur Berlin, Oldenburg und Bamberg ergänzten ihren Kader bislang nicht. Prominentester Neuzugang ist der deutsche Nationalspieler Ismet Akpinar, den die Bayern von Besiktas Istanbul für das Turnier holten. Mehrere Clubs bedienten sich teilweise auch bei den sieben Bundesligavereinen, die die Saison nicht mehr zu Ende spielen.
Wie hoch ist die Belastung
für die Spieler?
Hoch, aber nicht völlig ungewohnt. Die Profis absolvieren im Falle des Finaleinzugs maximal zehn Partien in 23 Tagen, es gibt stets mindestens einen Tag Pause zwischen zwei Spielen eines Teams. Nationalspieler kennen die Belastung von internationalen Turnieren.
Wo können Fans das
Turnier verfolgen?
Die Telekom zeigt alle 35 Spiele live über Magentasport – samt Highlights und Hintergründen. Im Free-TV sind bei Sport 1 sechs Partien zu sehen, darunter das entscheidende Finale am 28. Juni.