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Projekt Icarus

Eine Chance für den Tierschutz

Icarus ist ein Projekt, das aus dem Weltraum Tiere beobachtet. Wie das funktioniert, erläutert Tim Fluhrer aus der Klasse 8c des Max-Planck-Gymnasiums in Lahr.  

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Die Kosmonauten Oleg Germanowitsch Art...ür das sogenannte Icarus-Projekt ist.   | Foto: Alexander Gerst
Die Kosmonauten Oleg Germanowitsch Artemjew und Sergei Walerjewitsch Prokopjew bringen bei einem Einsatz eine Antenne an der Außenhülle der ISS an, die entscheidend für das sogenannte Icarus-Projekt ist. Foto: Alexander Gerst
Tiere aus dem Weltraum zu beobachten, wirkt im ersten Moment utopisch, doch dies soll das deutsch-russische Projekt Icarus für Wissenschaftler weltweit ermöglichen. Wie das Max-Planck-Institut auf seiner Internetseite zu dem Projekt informiert, steht der Name Icarus für International Cooperation for Animal Research Using Space (Internationale Kooperation zur Beobachtung von Tieren aus dem Weltraum). An diesem Projekt sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos, das Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell und die Universität Konstanz beteiligt. Dabei kommuniziert die internationale Raumstation ISS mit einer Bodenstation und Minisendern, die an Tieren angebracht wurden.

Das Projekt, welches am 10. März 2020 in den Testbetrieb ging, hätte bereits im letzten Jahr, am 10. Juli 2019, starten sollen. Der Computer an Bord der ISS musste jedoch wegen der nicht funktionierenden Lüftung zurück zu der Bodenstation gebracht werden. Aus diesem Grund musste der Start des Projekts verschoben werden, bis das Problem behoben war.
Die ISS umkreist die Erde in einem Neunzig-Minuten-Takt. Hierbei wählt die Raumstation jedes Mal eine neue Bahn. Wenn sich die ISS einem Minisender, der an einem Tier befestigt wurde, nähert, erwacht dieser aus dem Standby-Modus und sendet Daten an den Computer auf der Raumstation. Der Sender hat dafür drei Sekunden Zeit bevor die Raumstation aus seiner Reichweite verschwindet.

Nach Informationen des Bayrischen Rundfunks sind die verwendeten Sender ungefähr so groß wie eine 1-Cent-Münze und wiegen jeweils fünf Gramm. Diese sind so klein, weil ein Sender der an einem Tier befestigt ist nur maximal fünf Prozent seines Körpergewichts ausmachen darf. Mit den aus dem Projekt Icarus gewonnenen Informationen können zum Beispiel an bevorzugten Nistplätzen von Vögeln leichter Schutzgebiete eingerichtet werden. Der LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern) möchte das Gewicht der Minisender von fünf auf ein Gramm reduzieren, damit auch kleinere Vögel mit ihnen ausgestattet werden können.

In Zukunft soll das Projekt Icarus auch gegen Krankheiten wie die Vogelgrippe helfen, indem Enten, welche Krankheiten wie die Vogelgrippe und Bakterien verbreiten können, mit den Sendern ausgestattet werden und so nachvollzogen werden kann, welche Bahnen sie fliegen. Icarus soll aber auch vor Naturkatastrophen warnen, da manche Tiere zum Beispiel vor Erdbeben oder Vulkanausbrüchen Verhaltensauffällig zeigen. Das Max-Planck-Institut möchte nun testen, ob Tiere in Zukunft als Frühwarnsystem dienen könnten.
Ebenfalls bietet Icarus die Möglichkeit bedrohte Tierarten effektiver zu schützen, so die Max-Planck-Gesellschaft. Anhand der gesammelten Daten könnte herausgefunden werden, wo sich Schildkröten in ihrer Jugend aufhalten. Ein Problem hierbei ist jedoch, dass zuvor die Kinderstuben entdeckt werden müssten, um dann die entsprechenden Sender an den Jungtieren anzubringen.

Insgesamt ist Icarus, trotz anfänglichen Startschwierigkeiten, eine Bereicherung für die Wissenschaft und bietet eine große Chance für den Tierschutz.

Ressort: Schülertexte

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