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Eine aschgraue Landschaft

Luftaufnahmen zeichnen erstes Bild der Schäden nach Vulkanausbruch vor Tonga / Mindestens drei Tote und viele zerstörte Häuser.  

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Dieses vom  neuseeländischen Militär z...r und Gebäude nach dem Vulkanausbruch.  | Foto: Cpl Vanessa Parker (dpa)
Dieses vom neuseeländischen Militär zur Verfügung gestellte Foto zeigt aschebedeckte Häuser und Gebäude nach dem Vulkanausbruch. Foto: Cpl Vanessa Parker (dpa)

(dpa/AFP). Tage nach dem gewaltigen Ausbruch eines Untersee-Vulkans sickern Informationen zum Ausmaß der Schäden aus dem Südsee-Archipel Tonga durch: Die Regierung des Inselreichs hat in einer ersten offiziellen Mitteilung seit der Eruption von Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai im Pazifik mindestens drei Tote bestätigt.

Die Regierung Tongas sprach von einer "beispiellosen Katastrophe". Demnach wurden auch Verletzte gemeldet. Durch die Eruption sei eine vulkanische Aschewolke entstanden, die alle Inseln Tongas bedeckte. Außerdem habe der Ausbruch bis zu 15 Meter hohe Tsunamiwellen verursacht. "Obwohl die Tsunami-Warnung aufgehoben wurde und die vulkanische Aktivität deutlich zurückgegangen ist, wird die Überwachung fortgesetzt", hieß es weiter.

Der Vulkan hatte am Wochenende eine gigantische Wolke aus Asche und Gas kilometerweit in die Höhe geschleudert und Tsunami-Wellen ausgelöst. Auf Satellitenbildern waren spektakuläre Aufnahmen der Eruption zu sehen, die Experten zufolge wahrscheinlich die stärkste weltweit seit dem Ausbruch des Pinatubo auf den Philippinen im Jahr 1991 war. Die Druckwelle des Vulkanausbruches wurde sogar von Messgeräten des Deutschen Wetterdienstes über Deutschland erfasst.

Regierungsangaben zufolge brachte Tongas Marine lebenswichtige Vorräte auf einige Inseln. Auf der tiefliegenden Insel Mango mit rund 36 Bewohnern, von der ein Notsignal empfangen wurde, seien alle Häuser zerstört. Auf Fonoifua seien zwei Häuser übrig geblieben. Die Bewohner der beiden Inseln sowie von Atata würden von der Marine in Sicherheit gebracht. Die Asche und Schäden an den Anlegestellen erschwerten den See- und Lufttransport. Mit der nördlichsten Inselkette Niuas konnte bisher kein Kontakt hergestellt werden. Sie galt aufgrund der Entfernung zum Vulkan jedoch als weniger gefährdet.

Die Kommunikation war seit dem Ausbruch am Samstag beeinträchtigt, weil ein wichtiges Unterseekabel gekappt wurde. "Die Kommunikation ist weiter das größte Problem, da Internet und internationale Telefonleitungen immer noch außer Betrieb sind", teilte das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) mit. "Insgesamt scheint es auch rund um die Hauptinsel Tongatapu erhebliche Schäden an der Infrastruktur zu geben", berichtete OCHA weiter. Strände, Häuser und Hotels – vor allem im Westen der Insel – sollen ebenfalls betroffen sein.

Die neuseeländische Regierung hatte zunächst unter Berufung auf die Polizei in Tonga zwei Todesfälle bestätigt. Eines der Opfer ist demnach eine 50-jährige Britin, die von einer Flutwelle erfasst wurde, als sie ihre Hunde retten wollte, wie ihr Bruder gegenüber dem britischen Sender BBC bestätigte. Die Frau leitete in Tonga ein Tierheim. Tongas Regierung gab an, eine 65 Jahre alte Bewohnerin der Insel Mango und ein 49-jähriger Einwohner der Insel Nomuka seien gestorben.

Neuseeland und Australien wollen Schiffe mit Hilfsgütern nach Tonga schicken. Eines der Schiffe soll dringend benötigtes Trinkwasser transportieren, denn auf Tonga ist das Wasser durch Asche verschmutzt. Am Montag hatten beide Nachbarstaaten Flugzeuge nach Tonga geschickt, um die Situation aus der Luft zu erkunden. Die Streitkräfte veröffentlichten Aufnahmen, die farblose Landschaften unter einer dicken Ascheschicht zeigen. Flugzeuge können derzeit nicht in der Hauptstadt landen, weil auch der Flughafen zunächst von der Asche befreit werden muss.

Der Vulkanausbruch war noch im weit entfernten Alaska messbar. In weitem Umkreis im Pazifik gingen Asche und saurer Regen nieder. Im mehr als 10 000 Kilometer entfernten Peru ertranken zwei Frauen durch ungewöhnlich hohe Wellen. Zudem kam es nach Behördenangaben in der Nähe von Lima zu einer Ölpest. Das Öl war beim Entladen eines Tankers durch die plötzlichen Flutwellen ausgetreten.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 19. Januar 2022: PDF-Version herunterladen

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