Prozesse
Einbrecher soll auf schlafende 15-Jährige eingestochen haben
Ein Einbrecher steigt in eine Wohnung ein, rafft Beute zusammen und stößt auf ein schlafendes Mädchen. Laut Staatsanwaltschaft soll er ein Messer gezogen haben, um seine Tat zu verschleiern.
dpa
Di, 18. Feb 2025, 16:56 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Stuttgart (dpa/lsw) - Ein Alptraum: Ein Einbrecher reißt eine 15-Jährige aus dem Schlaf, greift sie mit einem Messer an und verletzt sie schwer. Der mutmaßliche Täter, ein 24 Jahre alter Mann, sitzt in den kommenden Wochen auf der Anklagebank im Stuttgarter Landgericht. Er ist angeklagt unter anderem wegen versuchten Mordes und versuchten Raubes mit Todesfolge.
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft reicht eine normale Haftstrafe nicht aus. Der Deutsche sei wegen seines langen Vorstrafenregisters eine Gefahr für die Allgemeinheit, sagte der Anklagevertreter beim Prozessauftakt. Er strebt die Unterbringung des Mannes in Sicherungsverwahrung an.
Dadurch könnte der Mann nach Verbüßung seiner Haftstrafe weiterhin in staatlichem Gewahrsam bleiben. Der Angeklagte möchte sich nach Angaben seiner Anwältin weder zur Person noch zu den Vorwürfen äußern.
Staatsanwaltschaft: Mann wollte Einbruch verdecken
Die Staatsanwaltschaft zeigte sich zum Auftakt des Prozesses überzeugt, dass der Wohnsitzlose in einer Nacht im vergangenen August durch ein gekipptes Fenster in das Haus im Stuttgarter Stadtteil Kaltental eingestiegen ist. Dort stahl er laut Anklageschrift zunächst Handtaschen und Wertgegenstände aus einer anderen Wohnung, bevor er bei der Familie des Mädchens einstieg.
Dort raffte er etwa zwei Uhren und Tausende Euro Bargeld zusammen, bevor er auf das schlafende Mädchen stieß, sagte der Staatsanwalt. Der Mann habe ein Einhandmesser gezogen und achtmal zugestochen, um seinen Einbruch zu verdecken und mit der Beute entkommen zu können.
Laut Staatsanwaltschaft verletzte er sein Opfer unter anderem an Hals und Kopf und ließ erst ab, als sich die 15-Jährige mit Tritten wehrte und nach dem Hund rief. "Er sah sein Tötungsvorhaben als gescheitert an", sagte der Anklagevertreter.
Opfer soll schwer verletzt wieder eingeschlafen sein
Nach einer früheren Polizeimeldung soll die 15-Jährige danach wieder eingeschlafen sein. Erst am Morgen habe sie realisiert, was Stunden zuvor passiert sei. Dieser Ablauf spielte zum Prozessbeginn noch keine Rolle.
Der Tatverdächtige ist Polizei und Justiz lange bekannt. Der Mann ohne Wohnsitz und ohne Arbeitsstelle ist mehrfach vorbestraft - unter anderem wegen Diebstahls, versuchter Brandstiftung und versuchten schweren Raubes. Im Laufe seiner Jugend lebte er in insgesamt 18 verschiedenen Heimen. Immer wieder musste er die Schule wechseln, wie es in einem früheren Urteil heißt.
© dpa-infocom, dpa:250218-930-379022/3