BZ-Interview
Eva Illouz über die BDS-Petition und Peter Schäfers Rücktritt
Das Jüdische Museum hat einen Artikel über eine Petition zur Israel-Boykott-Bewegung BDS retweeted. Museumsdirektor Peter Schäfer trat zurück. Was sagt Eva Illouz, Unterzeichnerin der Petition, dazu?
Mo, 24. Jun 2019, 20:00 Uhr
Kunst
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Die israelische Soziologin Eva Illouz gehört zu den Unterzeichnern einer Petition von 240 jüdischen und israelischen Intellektuellen, die kritisieren, dass der Bundestag die Israel-Boykott-Bewegung BDS ("Boycott, Divestment, Sanctions") pauschal als antisemitisch bezeichnet. Als die Presseabteilung des Jüdischen Museums Berlin einen Beitrag der taz über die Petition auf Twitter empfahl, brach ein Sturm der Entrüstung los. Peter Schäfer, Direktor des Museums, trat zurück. Die Diskussion, über den Antisemitismus von BDS beginnt nun erst recht. Eva Illouz hat die Fragen von Anja Reich per E-Mail beantwortet.
BZ: Frau Illouz, was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie hörten, dass Peter Schäfers Unterstützung für Ihre Petition ihn zum Rücktritt gezwungen hat?Illouz: Ich bedauere Peter Schäfers Rücktritt sehr. Ein Museumsdirektor muss nicht zwangsläufig einhellige Standpunkte vertreten. Er hat aber das Recht, sich kontrovers zu äußern, zumal der Tweet ja nicht BDS unterstützt und auch nicht BDS von Antisemitismus freispricht. Schäfer ist ein großer Gelehrter des ...