Ein Traum wird wahr, trotz Mäusen, Kojoten und Kot
DOKU: "Unsere große kleine Farm" von John Chester über die schwierige Wiederherstellung eines ökologischen Gleichgewichts.
Katrin Hoffmann
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So war die Renaturierung des ausgedorrten Bodens dann doch eine solche Mammut-Aufgabe, dass sie die Hilfe des bekannten Ökoaktivisten Alan York benötigten. Von da an leitete die Vision einer Bewirtschaftung im Einklang mit der Natur ihr Handeln. Der Film zeigt ihre Erfolge ebenso wie ihr regelmäßiges Scheitern: Mit den Obstbäumen kommen die Wühlmäuse, mit den Hühnern die Kojoten und mit dem Fischteich die Enten, die ihn verschmutzen. Wie für all das Ungemach Lösungen finden, die ohne Waffen (Kojoten), Gift (Wühlmäuse) oder chemische Mittel (Entenkot) auskommen?
Das Credo der Chesters, "Beobachten und Abwarten", hat sich als sinnvoll erwiesen; ihr Film ist auch ein Beleg dafür, dass es möglich ist, ein ökologisches Gleichgewicht wieder herzustellen. Die Doku zeigt das Ringen um den richtigen Weg, ohne zu idealisieren oder zu verschweigen, dass es selbstverständlich Probleme gibt, die auch der idealistischste Ökobauer nicht wegdiskutieren kann. Wenn John dann doch zur Waffe greift, um einen Kojoten zu erschießen, bringt dies sein Selbstbild ins Wanken. Es ist die große Stärke des Films, dass er auch diese Momente zeigt.
In grandiosen Naturbildern, spektakulären Nachtaufnahmen und Slow-Motion-Beobachtungen kleiner Insekten und großer Vögel taucht man tief in den Kosmos der "Apricot Lane Farm" ein, die nach sieben Jahren dort angekommen ist, wo ihre Gründer sie einst erträumt haben. Ohne Investor und viele Helfer wäre das nicht möglich gewesen.
Die Fortschreibung der Utopie geht weiter. Auf die teils unerträglich sentimentalen Musikuntermalung hätte die Dokumentation aber weiß Gott verzichten können. Wie so oft vertrauen die Filmemacher ihren eigenen Bildern nicht. Trotz dieser akustischen Berieselung ist ein wichtiger optimistischer Film mit Lösungsangeboten zur aktuellen Klimadiskussion gelungen.
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