Ein steinreicher Rentner, der viel Gutes tut
Am heutigen Dienstag wird der "Star Wars"-Schöpfer George Lucas 75 Jahre alt / 2012 verkaufte er sein Imperium an Disney.
Barbara Munker (dpa)
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Sonst hält sich Lucas, der am heutigen Dienstag 75 Jahre alt wird, in Sachen "Star Wars" bedeckt. Es ist fast 15 Jahre her, dass er selbst als Sternenkrieger-Regisseur bei "Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith" (2005) hinter der Kamera stand und sich das Drehbuch ausdachte. 2012 zog er einen radikalen Schlussstrich, als er sein "Star Wars"-Universum mit der Firma Lucasfilm an den Unterhaltungsriesen Disney verkaufte – für rund vier Milliarden Dollar.
Doch lehnt sich der ergraute Filmemacher auf seiner Skywalker Ranch im ländlichen Marin County, nördlich von San Francisco, nicht einfach zurück. In Los Angeles legte er vor einem Jahr den Grundstein für das "Lucas Museum of Narrative Art", das er 2021 einweihen möchte. Der Kern der Kunstsammlung stammt aus dem Privatbestand des "Indiana Jones"-Produzenten. Dazu gehören neben vielen Filmkunst-Objekten auch Gemälde von Edgar Degas, Pierre-Auguste Renoir und Norman Rockwell. Die Bau- und Betriebskosten von mehr als einer Milliarde Dollar für das Museum zahlt er aus eigener Tasche. Im vorigen Monat machte er über seine "George Lucas Family"-Stiftung eine "großzügige" Spende für das ebenfalls im Bau befindliche Oscar-Museum in Los Angeles.
Lucas, der als Sohn eines Schreibwarenverkäufers mit drei Schwestern im ländlichen Modesto aufwuchs, hat für Bildungszwecke und für bedürftige Familien schon Millionenbeträge gestiftet. Kinder liegen dem Vater von drei erwachsenen Adoptivkindern offenbar am Herzen. 2013 wurde er mit 69 Jahren noch einmal Vater. Wenige Monate zuvor hatte er seine mehr als 20 Jahre jüngere Lebensgefährtin Mellody Hobson geheiratet. Töchterchen Everest wurde von einer Leihmutter geboren.
Lucas, der sich als Filmstudent in Los Angeles mit Francis Ford Coppola anfreundete, hatte früh einen Riecher für gute Storys und Talente. Für "American Graffiti" (1973), seinen ersten großen Regieerfolg, heuerte er die damals unbekannten Jungschauspieler Ron Howard, Richard Dreyfuss und Harrison Ford an. Als Autor und Regisseur wurde er für zwei Oscars nominiert. "Krieg der Sterne" brachte Lucas vier Jahre später Weltruhm und Millioneneinnahmen – und zwei weitere Oscar-Nominierungen.
Den ersten "Star Wars"-Film bastelte Lucas noch mit einem kleinen Team in einer Garage in einem Vorort von Los Angeles. Nahe San Francisco gründete er das Spezial-Effekt-Imperium Industrial Light & Magic. Es war sein "Rebellen-Stützpunkt", um sich von etablierten Studios abzusetzen, heißt es heute auf der Lucasfilm-Webseite. Hat ihm Hollywood das übel genommen? Im Gegensatz zu seinem guten Freund Steven Spielberg, dem er mit Ideen und als Produzent bei der "Indiana Jones"-Serie zur Seite stand, hat Lucas nie einen Oscar gewonnen. Die Film-Akademie gab ihm lediglich 1992 den Irving-Thalberg-Preis für seine Verdienste als Produzent.
Drei Jahre, nachdem er sein "Star Wars"-Imperium an Disney abgetreten hatte, kam mit "Star Wars: Das Erwachen der Macht" unter der Regie von J.J. Abrams der siebte Film auf die Leinwand. Lucas reagierte melancholisch – und auch kritisch. Herausgekommen sei ein "Retro"-Film, klagte Lucas. "Dies sind meine Kinder. All die ‚Star Wars‘-Filme", sagte Lucas. "Ich liebe sie, ich habe sie erschaffen, ich bin sehr eng mit ihnen verbunden."
Wenn Mitte Dezember der neunte "Star Wars"-Film mit dem Untertitel "Der Aufstieg Skywalkers" in die Kinos kommt, könnte darin Lucas’ Handschrift zu finden sein. Regisseur und Autor Abrams verriet dem Newsservice IGN, dass er sich noch vor Schreiben des Skripts mit Lucas getroffen habe. Es sei eine große Herausforderung, ein passendes Ende für drei "Star Wars"-Trilogien zu finden. Lucas schweigt zu seiner möglichen Nebenrolle als Berater...
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