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"Ein Pferd lief über meine Hand"

ZISCH-INTERVIEW mit Paul Mayer, staatlich geprüfter Hufschlagschmied aus Elzach, der schon seit 20 Jahren Pferde beschlägt.  

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Das tut dem Pferd nicht weh: Hufschmied Mayer bei der Arbeit.   | Foto: privat
Das tut dem Pferd nicht weh: Hufschmied Mayer bei der Arbeit. Foto: privat

Pferde beschlagen verlangt viel Feingefühl für die Tiere und ein umfassendes Wissen. Das erfuhr Madelene Wangler aus der Neunlindenschule in Elzach in einem Interview mit dem Hufschmied Paul Mayer.

Zisch: Wie lange dauert die Ausbildung?
Mayer: Mit dem Beruf Schmied oder Schlosser muss man eine einjährige Begleitung, zum Beispiel bei einem Hufschmied, machen. Danach folgt eine viermonatige Ausbildung in einer Lehrschmiede mit anschließender Prüfung.

Zisch: Ist es dein Traumberuf?
Mayer: Ich übe meinen Beruf gerne aus, sonst würde es nicht gehen. Man muss mit dem Herzen dabei sein.

Zisch: In welchem Gebiet bist du unterwegs?
Mayer: Von Elzach bis Freiburg, bis Schramberg, bis Waldshut-Tiengen und am Kaiserstuhl.

Zisch: Wie oft muss ein Pferd beschlagen werden?
Mayer: Alle acht bis zehn Wochen sollte ein Pferd beschlagen und gepflegt werden. Das dauert etwa 1,25 Stunden.

Zisch: Wie wird ein Hufeisen hergestellt?
Mayer: Aus Metall, aber mittlerweile gibt es auch sehr gute vorgefertigte Rohlinge, die dann individuell bei den Pferden angepasst werden.

Zisch: Welche Fähigkeiten braucht ein Hufschmied?
Mayer: Technische Fähigkeiten und gutes Einfühlungsvermögen für die Tiere, sowie Respekt vor Tieren.

Zisch: Wie viele Hufeisen hast du schätzungsweise schon angebracht?
Mayer: Nach 20 Jahren ist das unmöglich zu zählen, aber bestimmt einen Container oder Megalaster voll mit Eisen.
Zisch: Hat das Pferd Schmerzen beim Anbringen?
Mayer: Das wäre schlecht, dann würden einem die Hufen um die Ohren fliegen. Die Schmerzen werden dem Pferd genommen.

Zisch: Brauchst du bestimmte Kleidung?
Mayer: Lederschutz, Sicherheitsschuhe, Schutzbrille und Handschuhe.

Zisch: Welche Werkzeuge brauchst du?
Mayer: Diverse Hämmer, Zangen, Krokodilzangen, Amboss, Esse, einen Bock zum Hufe aufsetzen, Raspeln und vieles mehr.

Zisch: Was liebst du an deinem Beruf?
Mayer: Er ist abwechslungsreich und ich bestimme meinen Tagesablauf selbst. Ich bin viel unterwegs und habe mit verschiedenen Menschen und Tieren zu tun.

Zisch: Kannst du über ein spannendes Erlebnis berichten?
Mayer: Beim Behandeln eines Zirkuspferdes ist es mir über die Hand gelaufen. Um die Schmerzen zu lindern, musste ich meine Hand in den Schnee stecken. Die Kühlung tat meiner angeschwollenen Hand sehr gut.

Ressort: Zisch-Texte

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