„Kinderherzen retten“
Ein Mädchen und ein Junge aus El Salvador werden in Freiburg operiert
Seit einem Jahr sind Fernanda Benitez und Jorge Rodriguez aus Santa Ana in El Salvador auf der Warteliste für eine Herz-Operation am Universitäts-Herzzentrum in Freiburg.
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Seit einem Jahr sind Fernanda Benitez und Jorge Rodriguez aus Santa Ana in El Salvador auf der Warteliste für eine Herz-Operation am Universitäts-Herzzentrum in Freiburg. Anfang März war es dann endlich so weit, und die beiden Kinder durften mit ihren Müttern in den Flieger nach Deutschland steigen. Vermittlung, Organisation und Finanzierung hat der Freiburger Verein "Kinderherzen retten" übernommen.
Nach einem Jahr Wartezeit hatte das Mädchen einen Termin für eine Operation, die von einem amerikanischen Ärzteteam in El Salvador durchgeführt werden sollte. Als es so weit war, bekam die achtjährige jedoch eine Grippe, sodass die OP abgesagt werden musste. Nachdem kurz darauf ein zweites Loch in Fernandas Herzen entdeckt wurde, kam sie auf die Warteliste von "Kinderherzen retten".
Der Verein ermöglicht seit 15 Jahren herzkranken Kindern aus ärmeren Ländern die Operation in Freiburg, die wegen fehlender finanzieller Mittel oder medizinischer Möglichkeiten keine Behandlung in ihrem Heimatland erhalten können. Finanzierung von Anreise und Operation übernimmt der Verein. Außerdem kümmert sich die Organisation, die sich durch Spenden sowie Benefizveranstaltungen finanziert, um eine Unterbringung in Gastfamilien nach dem Krankenhausaufenthalt. Bislang konnten so etwa 220 Kinder erfolgreich operiert werden.
In El Salvador, Fernandas Heimat, gibt es lediglich ein Krankenhaus, das sich auf Kinderherzchirurgie spezialisiert hat. Die meisten Krankenhäuser haben laut Verein weder die Ausstattung noch ausgebildete Ärzte, die Operationen an Kinderherzen durchführen können. Deshalb seien sie auf ausländische Hilfe angewiesen. Ein weiteres Problem sei die fehlende Krankenversicherung der meisten Patienten. Operationen könnten sich nur die Reichsten leisten.
Der Kontakt zwischen "Kinderherzen retten" und den Familien Benitez und Rodriguez kam durch eine Ärztin am Krankenhaus in Santa Ana zustande, die die Kinder, die für eine Operation in Freiburg infrage kommen, vermittelt.
Eins dieser Kinder ist der achtjährige Jorge. Bei ihm wurde im Alter von fünf Jahren eine Verengung einer Arterie festgestellt. Bevor er auf die Warteliste von "Kinderherzen retten" kam, gab es die Möglichkeit für eine Operation in El Salvador. Die hätte allerdings 500 000 Dollar gekostet. Sie habe zwar eine Krankenversicherung, wie Jorges Mutter Susana Rodriguez erzählt; die decke aber so teure Operationen nicht ab. Als Schneiderin verdiene sie 60 Dollar pro Woche. Genau wie Fernandas Mutter Deisy Benitez ist auch sie alleinerziehende Mutter.
Und wie geht es den beiden Kindern in Freiburg? "Momentan sind sie müder als gesunde Kinder", meint Susana Rodriguez, "einfach nicht so quirlig." Nach der Operation können die beiden Kinder dann wieder richtig toben. Bis Ende März bleiben die Familien noch in Freiburg. Bevor es wieder in die Heimat geht, haben Fernanda und Jorge noch einen Wunsch: "Schnee sehen, das wäre toll!"
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