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Ein Haus, das nicht aussehen soll wie ein Flüchtlingsheim

In Freiburg-Tiengen wird derzeit an einem neuen Holzhaus gebaut, in das Anfang Mai rund 100 Flüchtlinge untergebracht werden sollen.  

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Holzhaus für Flüchtlinge Foto: Vivienne Johe
Schon Ende Oktober 2015 hat der Bau zweier Holzhäuser in Freiburg-Tiengen im Maierbrühl begonnen. Anfang Mai wird es voraussichtlich endlich fertig sein. Jeden Abend sieht man Fortschritte. Kein Wunder, denn rund 120 Arbeiter und 20 Baufirmen sind an dem Bau beteiligt.

Im Sommer 2015 kam Deutschland massiv unter Druck, weil Flüchtlinge in großer Zahl, unter anderem aus Syrien, Afghanistan und Irak, nach Deutschland kamen. Da die vielen Flüchtlinge nach dem Königsteiner Schlüssel verteilt werden, musste auch die Stadt Freiburg überlegen, wo sie Räumlichkeiten oder Plätze findet, um diese vielen Menschen auch unterzubringen. Im Jahr 2015 haben mehr als eine Million Flüchtlinge Deutschland erreicht.

Auch in Freiburgs Stadtteil Tiengen sollen Flüchtlinge untergebracht werden. Insgesamt standen vier Grundstücke zur Verfügung, wobei am Ende der Überlegungen das Grundstück im Maierbrühl der Stadtverwaltung am geeignetsten erschien. "Die anderen Grundstücke waren zu weit weg vom Dorf und es sollte keine Ghettoisierung stattfinden", erklärt Maximilian Schächtele, der Ortsvorsteher von Tiengen.

Im Oktober 2015 wurden dann die ersten Vorbereitungen getroffen. Es gibt zwei Wohnblöcke, die in einer Holzbauweise gebaut wurden und auf Stahlträgern stehen. "Der Bau soll auch nicht ewig halten, sondern nur für einen gewissen Zeitraum", erwähnte Schächtele. Jeder Block hat drei Etagen. Im ersten Block gibt es neben zwei Wohnetagen auch eine "Gemeinschaftsetage". Der zweite Häuserblock besteht nur aus Wohnetagen. Auf jeder Wohnetage gibt es drei Gemeinschaftsküchen und drei Badezimmer, die jeweils in drei Kabinen unterteilt sind. Pro Etage gibt es drei große Zimmer für Familien mit vier oder fünf Personen und vier kleinere Zimmer für maximal zwei Personen.

"Der Bau verlief gut und selbst das feuchtnasse Wetter konnte den Arbeiten nichts anhaben, da das Holz, wenn es nicht zu nass wird, sehr schnell wieder trocknet", schilderte Jochen Weissenrieder, der Architekt. Er erklärt auch, dass man die Holzbauweise gewählt hat, da das Flüchtlingsheim aussehen soll, wie ein normales, schönes Wohnhaus, und nicht aus Containern gebaut werden sollte. Die Kosten zahlt der Bund, jedoch hat Tiengen indirekte Kosten zu tragen, da es das Grundstück zur Verfügung gestellt hat.

Das Gebäude wird voraussichtlich Ende April dem Diakonischen Werk übergeben. Ab Mai – so der Plan – sollen rund 100 Flüchtlinge einziehen. Tiengen hat insgesamt rund 3300 Einwohner, heißt auf 33 Einwohner kommt dann ein Flüchtling. Aus welchem Land die Flüchtlinge kommen werden, ist noch nicht bekannt. Man kann jedoch davon ausgehen, dass sie wirklich aus den Kriegsgebieten kommen, wie Syrien, Irak und Afghanistan. Betreut werden die Flüchtlinge vom Diakonischen Werk und es gibt auch einen sehr aktiven Helferkreis in Tiengen mit über 35 Personen. Dieser Helferkreis hatte schon drei Treffen, das erste im Januar, das zweite im Februar und das dritte im März.

Im April wird noch ein Treffen stattfinden. Dort soll eine große Bürgerversammlung im Tuniberghaus stattfinden, bei der sich interessierten Bürger informieren können. "Ich habe auch vor, einen Tag der offenen Tür zu machen, wenn der Bau fertig ist. Auch, damit man Ängste der Einwohner abbauen kann", sagt Ortsvorsteher Schächtele.

Die Tiengener Flüchtlingskinder werden natürlich auch die Grundschule und die Kindergärten in Tiengen besuchen. Zum einen habe das ja mit Integration zu tun und zum anderen sei das auch gewünscht, da die Grundschule noch viele Plätze frei habe. Schächtele merkt außerdem an, "dass die Kinder auch in den Turnverein oder Musikverein gehen können." Herr Schächtele guckt auf jeden Fall positiv in die Zukunft.

Ressort: Schülertexte

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