Trockenheit
Ein Funke genügt: Waldbrandgefahr im Freiburger Forst
Das Gras auf den Wiesen ist verdorrt, die Wälder sind knochentrocken. Das schafft in Freiburg und im Rest Südbadens Probleme: Bei der Gluthitze kann jeder Funken im Freien zum Flächenbrand werden.
Mi, 22. Jul 2015, 14:13 Uhr
Freiburg
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Mit der anhaltenden Trockenheit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Waldbrände ausbrechen, sagt Forstamtsleiter Hans Burgbacher. Er ist im ständigen Kontakt mit der Feuerwehr, die ebenfalls die Situation dauernd analysiert. Besonders gefährdet sind Südhänge mit Nadelbäumen, wie es sie etwa im Ortsteil Ebnet gibt.
Einen richtig großen Waldbrand hat es in Freiburg zwar noch nie gegeben. "Zum Glück", sagt Hans Burgbacher. Aber kleinere Feuer kämen immer mal wieder vor. Bislang konnten diese sich nie ausbreiten, weil schnell Hilfe vor Ort war. Darauf will sich das Forstamt zunächst auch weiter verlassen. Es seien ständig viele Menschen im Wald unterwegs, so Burgbacher, auch Forstamtsmitarbeiter und Jäger hielten die Augen offen.
Sollte das Wetter jedoch weiterhin so schön sein, könne es durchaus sein, dass das Forstamt spezielle Trupps auf Waldbrand-Pirsch schickt. Am wichtigsten sei es jedoch, so Burgbacher, dass jeder einzelne sich an gewisse Regeln hält, damit Feuer erst gar nicht entstehen.
Auch die Feuerwehr hat die Gefahr im Blick. "Wir sind sensibilisiert", sagt Brandrat Berthold Hauser. Über Computer hat die Wache ständig die aktuellen Werte zur Waldbrandgefahr auf dem Schirm. Sollte ein Feuer ausbrechen, wäre die Wehr gewappnet, sagt Hauser. Zwei Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr seien eigens für Waldbrände geschult. Sie verfügten auch über spezielle Geräte, beispielsweise über Wasserspritzen, die die Feuerwehrleute auf dem Rücken tragen können. So haben sie die Chance, auch in unwegsames Gelände vorzudringen. Bei der Berufsfeuerwehr gebe es Fahrzeuge mit großen Wassertanks, die bei einem Waldbrand zum Einsatz kämen, berichtet Berthold Hauser: "Schließlich gibt es im Wald nicht überall einen Wasseranschluss."
Damit die Feuerwehrleute im Notfall schnell an der Einsatzstelle sind, sei es wichtig, dass niemand die Waldwege mit Autos zuparke, sagt Hans Burgbacher. Außerdem helfe bei einer Brandmeldung an die Feuerwehr oder die Polizei eine genaue Ortsbeschreibung: mit Namen von Waldwegen, Parkplätzen oder – ganz präzise – durch das offizielle Rettungspunktenetz, das an markanten Stellen im Wald angebracht ist.
Durch die lange Trockenheit ist die Vegetation derzeit so ausgedörrt, dass ein Waldbrand im Grunde überall entstehen kann. Am gefährlichsten sei es jedoch im Nadelwald, sagt Burgbacher – wovon es im Freiburger Forst zum Glück nicht so viel gebe. Denn unter den Bäumen liege eine Schicht herabgefallener Nadeln: "Und die ist höllisch feuergefährlich." Und wenn es, wie jetzt angekündigt, Gewitter gibt? Ist die Gefahr dann gebannt? "Das kommt auf die Regenmenge an", sagt Burgbacher. Ein kurzer Schauer bringe nichts, nur ein längerer Regen führe zu Entspannung.
Waldbesucher sollten außerhalb ausgewiesener Grillstellen kein Feuer machen, auch von liegengelassenen Einweggrills geht eine große Gefahr aus. Die Glut muss immer gut gelöscht werden. Rauchen ist vom 1. März bis 31. Oktober im Wald grundsätzlich verboten. Flaschen und Glasscherben können wie ein Brennglas wirken. Autos sollten nicht über trockenem Bodenbewuchs abgestellt werden, weil heiße Auspuffteile die Vegetation entzünden können. Wer einen Brand bemerkt, sollte sofort Feuerwehr (Notruf 112) oder Polizei (110) verständigen.
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