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Ein Fan von Butter, Joghurt und Käse

BZ-AUSBILDUNGSSERIE: Michael Pfaff wird Milchtechnologe – seine Lehre absolviert er bei der Schwarzwaldmilch GmbH.  

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FREIBURG/MÜNSTERTAL. Seltener Ausbildungsberuf: Michael Pfaff wird Milchtechnologe – er macht Butter, Joghurt und Sahne zu seinem Beruf. Wie es in einem Molkereibetrieb zugeht, lernt Michael Pfaff bei der Schwarzwaldmilch GmbH in Freiburg. Beim Rundgang wird schnell klar: Handarbeit war gestern – der angehende Milchtechnologe aus dem Münstertal arbeitet in einem hoch technisierten Betrieb. Bis aus der Kuhmilch ein leckerer Joghurt entsteht, braucht es viele Schritte.

Etwa 1700 Milchtechnologen gibt es deutschlandweit. Bis 2010 hieß der Beruf Molkereifachmann. Nur wenige können sich unter der Bezeichnung etwas vorstellen. "Viele denken, wir melken Kühe", erzählt Michael Pfaff, der im zweiten Lehrjahr ist. Nach der zweijährigen Berufsfachschule für Gesundheit und Pflege machte er ein Praktikum in seinem Ausbildungsbetrieb und ihm war schnell klar: "Ich werde Milchtechnologe." Ihm gefalle die Arbeit mit Lebensmitteln vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt.

Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre nach einem – mindestens – qualifizierten Hauptschulabschluss. Interesse an Lebensmitteln und Technik sowie gute Schulnoten in Naturwissenschaften sollte man mitbringen. "Biologie, Chemie und Mathematik", zählt Jörn Anduleit, Molkereimeister und Ausbilder, die wichtigen Fächer auf. Wichtig sei aber auch die Fähigkeit zur Teamarbeit: "Man arbeitet den ganzen Tag mit Menschen zusammen." Und die Verinnerlichung, dass für das Arbeiten mit Lebensmitteln unbedingte Hygiene Voraussetzung ist, betont Michael Pfaff, der in seiner blütenweißen Arbeitskleidung inklusive Haarnetz wie ein Laborant aussieht.

Während seiner Ausbildung lernt er alle Bereiche des Betriebs kennen: von der Schaltwarte, wo die Milchtechnologen per Mausklick den Weg der Milch durch die Silos und Rohrleitungen der Molkerei lenken – bis zu 600 000 Liter täglich – über die Butterei oder Quarkerei bis zur Milchabfüllung. Die teuren und komplizierten Maschinen laufen rund um die Uhr 365 Tage im Jahr. Kuheuter lassen sich an Feiertagen nicht abstellen, also reißt der Strom der angelieferten Milch nie ab. An den Drei-Schicht-Betrieb hat Michael Pfaff sich längst gewöhnt.

Die überbetriebliche Ausbildung findet in Wangen im Allgäu statt. Dort sitzt die einzige Berufsschule in ganz Baden-Württemberg. Mehrmals jährlich fährt Michael Pfaff für einige Wochen dorthin und wohnt dann im Internat. "Wir Lehrlinge tauschen uns gerne aus und unternehmen auch gemeinsam etwas", erzählt Michael Pfaff. In der Berufsschule geht es natürlich vor allem um die Theorie: Fachbegriffe erlernen, die Technik der Anlagen, Mikrobiologie. Aber in der angegliederten Lehrmolkerei geht es auch praktisch zu: Im Labor wird die Milch beispielsweise auf Eiweißgehalt, Fettgehalt untersucht oder der Wassergehalt gemessen. "Wir stellen auch selbst Butter, Käse, Quark und Joghurt her – und probieren das dann natürlich auch", erzählt Michael Pfaff. Ihm persönlich mache die Arbeit in der Quarkerei am meisten Spaß.

Stolz auf Lebensmittel aus der eigenen Produktion

Bis zum Ende seiner Ausbildung ist es zwar noch eine Weile hin, aber Michael Pfaff weiß schon, dass er nach bestandener Gesellenprüfung von seiner Firma übernommen wird. "Wir bilden für den Eigenbedarf aus", sagt Ausbilder Anduleit. Fünf Milchtechnologen werden derzeit am Freiburger Standort ausgebildet. Insgesamt können im Unternehmen sechs Berufe erlernt werden. Am seltensten ist dabei der des Milchtechnologen. Wobei dieser an entscheidenden Schritten bei der Produktion zum Joghurt oder Quark mitwirkt. Sei es beim Reinigen, Separieren, Erhitzen oder Kontrollieren. Michael Pfaff hat "jeden Tag Spaß bei der Arbeit". Ihm gefällt es, an der Produktion von Lebensmitteln mitzuwirken. "Wenn ich sie dann in einem Geschäft im Kühlregal stehen sehe, macht mich das stolz."

Milchtechnologen und -technologinnen

Sie verarbeiten Rohmilch zu Milchprodukten. Außerdem machen sie Qualitätskontrollen und begleiten den Produktionsprozess bis zur Abfüllung und Verpacken für die Lagerung. Wer einmal einen Ausbildungsplatz hat, wird in der Regel auch von seiner Firma übernommen. Milchtechnologen können aber auch leicht in andere Lebensmittelbranchen wechseln – gebraucht werden sie von Eisherstellern über Bäckereien bis hin zu Brauereien. Auf dem Arbeitsmarkt sind Menschen mit dieser Ausbildung sehr gefragt. Vergütet wird die Lehre mit 795 Euro bis 1000 Euro brutto. Eine Weiterbildung zum Meister oder Techniker ist ebenso möglich wie ein Studium der Lebensmitteltechnik.

Ressort: Kreis Breisgau-Hochschwarzwald

Dossier: Ausbildungsberufe

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