Ein Dorf wehrt sich gegen seine Zerstörung – für Braunkohle
Das Dorf Pödelwitz bei Leipzig soll zerstört werden, weil unter ihm Braunkohle liegt. Viele haben das Geld angenommen und sind fortgezogen. Doch nicht alle sind bereit, ihr Zuhause für Geld zu opfern.
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Wenn er mit der Arbeit fertig ist, dreht er seine Runde durchs Dorf. Jeden Abend, zwei Kilometer, zu Fuß, frische Luft, nachsehen, sich umsehen. Durch sein Dorf oder das, was noch ist: Pödelwitz, 20 Kilometer südlich von Leipzig, ein altes Bauerndörfchen, um 1350 taucht es erstmals in Urkunden auf, die kleine Kirche mit ihrem Glockenstuhl von 1549 steht noch. Alte Eichen und Kastanien, Gärten, die sich in wilde Natur verwandeln, ein paar Wege, ein leeres Bahnhofshäuschen. Ein kleiner Ort, ein großer Sommer, ein schöner Abend. Manchmal sieht er Rehe, manchmal den Dachs. Thilo Kraneis, 50 Jahre alt, Schlosser, steht vor seinem alten Haus, er blickt sich um, kleine Pause, er lauscht: "Herrlich, die Ruhe, ein Traum."
Dass es so ruhig in Pödelwitz ist, liegt vor allem daran, dass kaum noch jemand dort wohnt. Etwa 140 Einwohner hatte das Dorf zu besseren Zeiten, nun sind es noch 20. Oder schon weniger. So genau weiß Kraneis es auch nicht. Er hat eine kleine ...